Reiseblog. Touren 2016
Frankreich im Mai. Auf an die Côte d’Azur
Kurztripp’s und Motorradtouren 2016
Motorradtouren

Grasse, die Stadt der geheimnisvollen Düfte

13.Mai 2016. Mit dem Motorrad fuhren wir von Mandelieu-la-Napoule nach Grasse. Bis zu diesem Stadtchen sind es ca. 25 km. Wir nahmen die kürzere Strecke und für Motorradfahrer auch die Schönere. Viele Kurven führten uns fortwährend weiter hinauf in die Berge bis wir den Ort Grasse erreichten.

Die geografische Lage der Stadt Grasse
Grasse befindet sich im Département Alpes Maritimes am Südausläufer der Seealpen auf einer Höhenlage von 306m und mehr. Wir bestiegen die Touristen “Bimmelbahn” und ließen uns kreuz und quer durch die Stadt fahren. Über Kopfhörer erfuhren wir dabei viele interessante Dinge über die Stadt Grasse.
Unsere Entdeckungstour durch die Stadt

Der Parfümverkäufer von Grasse


Monument aux Morts de Grasse
Gedenkstätte für die gefallenen französischen Soldaten des Krieges zwischen 1914-1918


Kathedrale Notre-Dame-du-Puy
Altar in der Kathedrale Notre-Dame-du-Puy von Grasse.1985 erschien der Bestseller “Das Parfüm” von Patrik Süsskind. Dieses Buch wurde auch mit Dustin Hoffmann verfilmt. Ich habe dieses Buch gelesen und muss sagen, es war einer der besten Bücher, die ich je gelesen habe. Nun ja was hat diese Buch mit dieser Stadt zu tun?
Das Parfüm von Patrik Süsskind
Jean-Baptiste Grenouille, so hieß diese Person in dem Buch, wurde 1738 in Paris zwischen Fischabfällen geboren. Er war den Menschen unheimlich und sie mieden ihn, da er die Eigenschaft besaß keinen eigenen Geruch zu besitzen. Im Gegensatz dazu besaß er jedoch eine feine Nase und erforschte die Welt nach ihren Gerüchen.

Zeit der Ausbildung in Paris. Die Suche nach dem perfekten Parfüm
Nach vielen Wirrungen und Demütigungen nahm sich ein berühmten Pariser Parfümeur, der sein Talent erkannte, seiner an und bildete ihn aus, sodass er am Ende besser war als sein Herr. Doch am Ende tötete er seinen Herren und zerstörte die Pafümerie. Auf der Flucht tötete Jean-Baptiste Grenouille von Natur aus wohlriechenden Menschen mit dem Ziel das perfekte Parfüm zu kreieren. Er destillierte nach einem von ihm entwickelten Verfahren die Getöteten und verschloss die Essenzen mit den Gerüchen in einem Flakon.
Grenouille der Mörder und das Todesurteil
So gelangte er nach einer langen Reise, auf denen er auch zwei wunderbar riechende Mädchen tötete, nach Grasse. Diese Stadt galt als die Stadt der Düfte und mit den besten Destillateuren Frankreichs. Hier setzte er sein Mordserie weiter fort bis er überführt wurde. Er wurde zum Tod durch den Strang verurteilt.
Grenouilleˋs Flucht aus Grasse
Bevor er jedoch hingerichtet wurde, schafft er es den Duft seines neuen “perfekten Parfüms” frei zu setzten und die Menschen in einen Liebestaumel und Verzückung zu versetzten. So gelang ihm die Flucht zurück nach Paris. Die Menge henkte stattdessen einen unschuldigen, der beeinflusst durch die Ausstrahlung Grenouillès und dem Duft des Parfüms, die Taten gestand.
Grenouille’s Ende einer makabren Geschichte
Grenouille jedoch setzte in Paris sein Werk weiter fort. Doch dann geschah es. Eines Tages konnte er seinen eigenen, unangenehmen Geruch wahrnehmen. Verzweifelt übergoss er sich in der Gegenwart von Bettlern mit seinem perfekten Parfüm, worauf hin Diese voller Verzückung über Grenouille herfielen und ihn komplett verspeisten. So blieb nichts mehr von Grenouille übrig.
Am Ende des Tages. Grasse ist eine faszinierende Stadt
Nun, an diese Buch musste ich denken, als wir später, nach der Fahrt mit der “Bimmelbahn” die Stadt zu Fuß erforschten. Wir haben viele Städte mit engen Gassen gesehen und die rochen alles andere als angenehm. Doch in Grasse ist das anders. Es liegt ein Duft von Jasmin, Moschus, Zedernholz und anderen Düften die wir nicht mit Namen kennen in der Luft. So ging ein wundervoller Tag zu Ende.
Eine Motorradtour nach Antibes
14. Mai 2016. Am Vormittag, nachdem die Hunde ordentlich Gassi gegangen waren, machten wir uns mit dem Motorrad auf den Weg nach Antibes. Unsere Schweizer Nachbarn, die früher einige Jahre an der Cote d’Azur gelebt hatten, hatten empfohlen uns unbedingt diese Stadt anzusehen. Bis nach Antibes sind es von Mandelieu-la-Napoule ca. 25 km.


Die Motorradfahrt über die Küstenstraße entlang der Côte d’Azur
Die Straße führt zum großen Teil direkt an der Küste entlang. Durch Cannes, dann am Pointe Croisette vorbei ginge es über die D6007 und der D6107 zum Port Vauban Antibes. Antibes befindet sich in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur im Département Alpes-Maritimes. Der Verwaltungsbezirk ist Grasse.

Antiebes
Zu den Sehenswürdigkeiten gehört der Yachthafen von Antibes. Er verfügt über ca. 1700 Liegeplätze, was ihn damit zu einem der größten Yachthäfen Europas macht. Wir parkten das Motorrad in der Nähe des Hafens und machten uns von dort aus auf den Weg. Durch kleine Gassen mit dem typisch provenzalischen Charme, erreichten wir dann den Hafen.


Die schönsten aller Yachten findet man in Antibes
Und da waren sie. Riesige und wunderschöne Yachten. Im Hintergrund das Fort Carré. Leider ließ es unser Zeitplan nicht zu, sich das Fort anzusehen, da auf dem Wohnmobilstellplatz unsere Hunde auf uns warteten. Das werden wir beim nächsten mal nachholen.

Der Aufenthalt von Picasso in Antibes

Ein letzter Spaziergang über die Kaimauer, auf den Skulpturen (Picasso lebte 1946 im Château Grimaldi) ausgestellt waren, beendete unseren Besuch. Und wieder vorbei am Meer ging es mit dem Motorrad zurück nach Mandelieu-la-Napoule. Und auch jetzt zeigte sich die Cote d’Azur von ihrer schönsten Seite.
Mit dem Motorrad entlang der Côte d’Azur nach Nizza
16. Mai 2016. Natürlich stand auch Nizza auf unserer Wunschliste. Nizza ist ca. 45 km von Manedelieu Mandelieu-la-Napoule entfernt. Wir benutzten zur Hinfahrt die Nationalstraßen D6207, D809, D3, D350, D35.
Diese Route führte uns landeinwärts in die Berge bis Mougins. Von dort aus wieder hinunter über die D98, D504 und D54 zum Meer. Ab hier geht es über die D6007 entlang der Küste bis nach Nizza. Diese Strecke lässt sich sehr gut fahren und man kommt bis auf obligatorischen Staus in den Städten ganz gut voran.
Nizza, die Stadt
Ab Marineland wird die Route dann auch landschaftlich attraktiv. So erreichten wir Nizza. Wir parkten unser Motorrad am Quai des Deux Emmanueles. Und machten uns auf den Weg über Quai Papacino in Richtung Promenade des Anglais. Vorbei am Palais de la Méditerranée.

Bellanda-Turm von Nizza
Ursprünglich stand an dieser Stelle ein Gebäude aus dem Mittelalter. Dieses wurde zur Regierungszeit von Ludwig XIV zerstört. 1825 wurde an dieser Stelle ein Wehrturm errichtet. Von der Terrasse hat der Besucher einen weiten Blick über die Küste von Nizza.

Das Attentat vom 14. Juli 2016
Fast genau zwei Monate später am 14. Juli, dem französischen Nationalfeiertag, passierte genau an dieser Stelle das unfassbare Verbrechen bei dem 86 Menschen ihr Leben lassen mussten und mehr als 300 verletzt wurden.

Genau an dieser Stelle, dort wo sich Hilde auf dem Foto befindet, fuhr der Islamist Mohamed Salmene Lahouaiej Bouhle in die Menschenmenge. Getrieben von Hass und Wahn tötete er diese Menschen, Touristen, wie wir welche sind und Einheimische, die dort nur einen schönen Abend verbringen wollten.
Die Promenade des Anglais und die Altstadt von Nizza

Als wir damals dort hinunter flanierten, war es ein Wohlgefühl. Die Sonne, die schönen Gebäude und die Leichtigkeit, der Blick hinunter zum Strand. Es war eben Nizza.

Am späten Nachmittag machten wir uns dann auf den Heimweg. Für die Rückfahrt benutzten wir die Autobahn die uns direkt und schnell bis nach Mandelieu-la-Napoule brachte.

Ein schöner Tag ging zu Ende. Auch Nizza werden wir wieder sehen. Sicher.
![]() | ![]() |