Reiseblog. Touren 2010
Fahrrad-Touren
Ein Wochenende in Ladenburg
6. August 2010. Es war Freitag Nachmittag. Spontan beschlossen wir mit dem Wohnmobil über das Wochenende nach Ladenburg zu fahren. Gegen 20.00 Uhr erreichten wir den Wohnmobilstellplatz. Er war fast bis auf den letzten Platz belegt. Wir ergatterten noch einen Platz in einer Ecke. Im laufenden Abend kamen noch einige Wohnmobile an, die dann den angrenzenden Parkplatz zum Schwimmbad mitbenutzten. Wir zogen ein Ticket. Nun mit den Tickets hat es einiges auf sich. Aber das später.
Das Restaurant “Die Kartoffel”
7. August 2010. Am nächsten Tag sahen wir uns den Ort an. Auf dem Marktplatz war ein reges Treiben. Viele Menschen drängten sich um Ess- und Getränkebuden. Uns blieb es verborgen, um welche Veranstaltung es sich hier handelte. Auch egal. Wir aßen hier eine Kleinigkeit und gingen am Nachmittag zurück zum Stellplatz. Abends besuchten wir das Restaurant “Die Kartoffel”, dass einem Kunden von mir (Roger) gehört. Da er mir eine Woche vorher zwei Gutscheine für ein kostenloses Essen geschenkt hatte, nutzten wir diese Gelegenheit diese Gutscheine einzulösen.
Schlechtes Wetter. Die Heimreise
Am nächsten Tag, es war ein Sonntag, setzte Regen ein. Nicht weit vom Wohnmobilstellplatz entfernt bestand die Möglichkeit ausgiebig mit den Hunden Gassi zu gehen. Nachdem wir ziemlich durchnässt von unserem kleinen Ausflug zurückkehrten, beschlossen wir unsere Heimreise anzutreten.
Das Ordnungsamt
Doch bevor wir losfuhren, klopfte Jemand an unsere Wohnmobiltüre. Ein freundlicher Herr vom Ordnungsamt fragte uns nach unserem Übernachtungs-Ticket. Nachdem wir es ihm gezeigt hatten, interessierte es uns, wie es denn um die Moral der Wohnmobilfahrer im Allgemeinen bestellt ist, was das Lösen dieser Tickets betrifft.
Kein Kleingeld
Er sagten uns ganz klar, dass fast jeder zweite hier kein Ticket hat und nachlösen muss. Ich fragte ihn auch was denn die häufigsten Ausreden wären. Die Antwort: „Wir hatten kein Kleingeld.“ Es wurde ein interessantes Gespräch. Er erzählte uns auch, dass das Schwimmbad, dass sich gegenüber von diesem Wohnmobilstellplatz befindet, saniert werden muss. Der Stadt fehlt aber das Geld für solche Arbeiten. Der Wohnmobilstellplatz erzeugt nur Kosten und so gut wie keine Gewinne.
Der kommunale Frieden
Was denkt man, wird, wenn es um den kommunalen Frieden geht, am Ende geschlossen. Der Wohnmobilstellplatz oder das Schwimmbad? Der Herr verabschiedete sich und ging zu unserem Nachbarn. Hier hörte ich, wie die Dame sagte, dass sie kein Kleingeld für den Automaten hat und deswegen kein Ticket gezogen hat. Außerdem wären sie erst Gestern gekommen. Wohlgemerkt, diese Leute standen schon dort bevor wir gekommen sind. Und dass war Freitag. Nach dieser Zahlungsmoral weiß ich schon jetzt wie die Entscheidung der Stadt aussehen wird. Wir werden sehen.
Nachtrag – Der neue Wohnmobilstellplatz
Wohnmobil Stellplatz Ladenburg
Die Schließung des Wohnmobilstellplatzes am Schwimmbad
Im gleichen Jahr wurde dieser kommunale Wohnmobilstellplatz tatsächlich geschlossen. Am Ortsrand von Ladenburg baute eine Privatperson einen, sehr schönen neuen Wohnmobilstellplatz. Er achtet sehr genau darauf, dass seine Platzregeln eingehalten werden. So herrscht dort Leinenpflicht für Hunde, da er nicht möchte, dass sich diese unkontrolliert auf dem Platz aufhalten und in die Grünanlagen „kacken“.
Die Moral einiger Wohnmobil-Besitzer
In der Einfahrt befindet sich eine Schranke, die in Nacht geschlossen ist. Der Grund. Er möchte damit verhindern, dass sich sogenannte „Freisteher“ in seiner Abwesenheit die Ver-und Entsorgungsstation kostenlos benutzten, oder sogar dort kostenlos übernachten. „Spät kommen und früh fahren ist der Trick“.
Diesen Tipp gab uns in Wittenberg einmal ein holländischer Wohnmobilfahrer. Er war ganz stolz darauf, und betonte das ausdrücklich, dass er noch nie etwas dafür bezahlt hätte und auch in Zukunft nicht machen würde. Natürlich können wir nicht beweisen, ob, es nur „blödes Gerede“ von ihm war, oder ob er tatsächlich überall mit dieser seltsamen Einstellung durch kommt.
Ein Zwischenstopp in Worms
Am Nachmittag machten wir uns auf die Heimreise. Da es noch früh am Nachmittag war, planten wir für einen Teil der Strecke nicht die Autobahn zu benutzen. So führte uns diese Route nach Worms. Da wir beide in dieser Stadt noch nie gewesen waren, aber schon viel von dieser Stadt gehört hatten, beschlossen wir die Gelegenheit zu ergreifen uns diese Stadt einmal anzusehen. Schnell fanden wir einen Parkplatz und machten uns von dort aus auf den Weg zum Wormser Dom Sankt Peter.
Es sollte eine kleine Entdeckungstour durch die Geschichte dieser Stadt werden.
Der Kaiserdom Sankt Peter
Er ist der kleinste der rheinischen Kaiserdome. Die anderen beiden Dome sind der Dom in Speyer und der Dom in Mainz. Größtenteils entstand dieser romanische Dom zwischen 1130 und 1181 und ist damit jünger als der Kaiserdom in Aachen, welcher im Jahre 803 fertiggestellt wurde.
Von weitem ist dieser Dom schon zu sehen, da er sich auf einer leichten Erhebung in der Stadt befindet. Im 12. Und 13. Jahrhundert erlebte die Stadt ihre Blütezeit, was wohl auch mit der religiösen Führung um den Bischof Burchhard ll zu tun hatte. In diese Zeit fielen auch die geschichtsträchtigen Ereignisse wie das Wormser Konkorat (1122), die Papstnominierung von Leo lX (1048) und der Eheschließung in dem Dom von Friedrich ll und Isabella von England (1235).
Die Blütezeit der Stadt
Auch später wurde der Dom immer wieder umgebaut und es kamen neue Inhalte in Form von Räumen, Gebäudeteilen und sakralen Kunstgegenständen hinzu. Wer eine Tour durch diesen Dom macht, wird diese Merkmale überall entdecken.
Gerne wären wir noch etwas geblieben und hätten uns vor allen Dingen noch die Stadt Worms angesehen. Aber leider fehlte uns dazu die Zeit. Da es schon spät am Nachmittag war, wurde es Zeit nun endgültig nach Hause zu fahren.
Am Ende dieses Wochenendes waren wir uns einig, dass wir Ladenburg nicht zum letzten Mal besucht hatten. Vielleicht machen wir irgendwann mal einen Ausflug von Ladenburg aus, um uns endlich einmal die Stadt Heidelberg, welche sich in unmittelbarer Nähe von Ladenburg befindet, anzusehen.
Wir werden sehen wo uns unsere Nächste Tour hinbringen wird. Auf jeden Fall dorthin, wo es schön ist.