Reiseblog. Touren 2017
Deutschland, auf in den Süden
Motorradtouren

Garmisch-Partenkirchen

An diesem Tag stand ein Motorradausflug nach Garmisch-Partenkirchen auf unserem Tagesplan. Von Oberammergau sind es ca 20 km bis dort hin. Wir ließen es gemütlich angehen und genossen den Fahrtwind und die wunderschöne Landschaft. Vorbei an der Benediktinerabtei Ettal durch den Ort Oberau erreichten wir Garmisch-Partenkirchen. Wir stellten in der Nähe der Ludwigsstrasse das Motorrad ab, packten Jacken und Helme in die Koffer und machten uns auf den Weg den historischen Teil von Garmisch-Partenkirchen zu entdecken.

Die Ludwigsstrasse
Die Ludwigsstraße von Garmisch-Partenkirchen befindet sich im historische Teil der Stadt. Ein Teil dieser Straße unterliegt dem Denkmalsschutz. Die prunkvoll bemalten Fassaden (Lüftlmalerei) entstanden teilweise nach 1865 und gehören zu den touristischen Highlights des Ortes.






Dieses Kunstwerk stammt von den Künstler Sebastian Peffer. (Nachtrag Dez. 2019) Infolge von Sanierungsmaßnahmen an dem Gebäude wurde dieses Kunstwerk leider komplett zerstört. Ein neues Gemälde ist in Vorbereitung.

Ehemalige Bäckerei. Die Lüftlmalerei stellt einen Mann mit Zuckerhut, einen Bienenstock und eine Frau beim Getreidedreschen dar. (Bienenstock und die Frau sind auf diesem Foto leider nicht zu sehen) Dies alles ist wichtig für die Herstellung von Gebäck und Brot.
Über allem Maria als Schutzfrau Bayerns wird in Anlehnung an die Bibel, auf der Mondsichel stehend dargestellt.

Maria Himmelfahrt. Kirche in Garmisch-Partenkirchen
- 1315. Zum ersten Mal wurde diese Kirche in den Historiken erwähnt.
- 1347 erhielt sie bei der Weihung des Choraltars den Namen „Unsere lieben Frau“.
- 1381 Die Kirche erhielt das Recht auf Waren Zölle zu entrichten, die durch diese Stadt gingen.
- 1597 galt diese Kirche und damit die Stadt durch das Zollrecht als „reich ausgestattet“.
- 1734 Zur Zeit des Barocks entstand an der Stelle der alten Kirche die Kirche „Maria Himmelfahrt“.
- 1865 brannte es in der Stadt und viele Gebäude wurden zerstört. Auch diese Kirche.
- 1868 wurde an dieser Stelle diese neue Kirche, wie wir sie heute kennen, gebaut.
- Es folgten, vor allen Dingen nach den Jahren des ersten Weltkriegs, viele Erneuerungen was die Ausstattung (z.B. Heizung, Glocken, Orgel usw.) betraf.

Orgel in der Maria Himmelfahrtskirche von Garmisch-Partenkirchen
Diese Orgel wurde 1870 von Joseph Philipp Frosch aus München gebaut und verfügt über 18 Register.

Benediktinerabtei Ettal
Am Nachmittag ging es wieder zurück nach Oberammergau. Aber nicht ohne einen kleinen Zwischenstopp an der Benediktinerabtei Ettal. Unserem letzten Besuch, einige Tage vorher, mussten wir wegen Regen abbrechen. Aber an diesem Tag schien die Sonne und es machte Spaß mit dem Motorrad unterwegs zu sein. Also hielten wir an, parkten das Motorrad und begaben uns als Erstes in den „Shop“ der zur Abtei gehört. Mit einem leckeren Likör aus eigener Produktion verließen wir ihn wieder und begaben uns auf den Weg zur eigentlichen Abtei.
Das Kloster verfügt über eine eigene Brauerei und eine eigene Distillerie aus dem auch unser erworbener Likör stammte.

Einige Infos über das Kloster
- Die Gründung des Klosters in Ettal geht auf das Datum 28. April 1330 zurück. Dieser Termin fand in Verbindung mit einem Gelöbnis am Tage des Heiligen Vitalis von Mailand in Graswangel statt.
- 1552 wurden am Kloster Schäden an den Mauern durch Truppen der Reformation zugefügt.
- 1709 gelangte das Kloster zu dem Erscheinungsbild, wie wir es heute kennen. Der Abt Placidus Seitz gründete dort eine Ritterakedemie. Hier wurden junge Leute schulisch ausgebildet.
- 1790 erhielt der Abt den sogenannten Blutbann. Das heißt, dass der Abt zum höchsten Richter der Gegend erhoben wurde.
- 1803 wurde dem Abt von Ettal unter Protest dieses Privileg wieder aberkannt.
- 1809 Das Kloster und die Gebäude wurden versteigert.
- 1898 kaufte Baron von Cramer-Klett die Gebäude und schenkte es dem Kloster Scheyern.
- 1900 zogen die Benediktiner Mönche wieder dort ein und gründeten dort das Internat und das Gymnasium.
- 1920 wurde das Kloster von Papst Benedikt XV zur Basilica Minor erhoben.
- Seit 1905 befindet sich auf dem Gelände des Klosters ein humanistisches Jungen-Gymnasium.
- 2010 wurde bekannt, dass es in dieser Einrichtung gehäuft zu sexuellen und gewalttätigen Handlungen von Lehrpersonen an Schülern des Gymnasiums kam.
- Am 10. August 2016 wurde ein Priester dieser Einrichtung in erster Instanz zu einer Freiheitsstrafe von sieben Jahren verurteilt. Als diese Zustände 2010 öffentlich wurden, war der gute Ruf dieses Gymnasiums erst einmal sehr stark geschädigt.
- Das Gymnasium wurde nach diesen Ereignissen umgestaltet und nach außen geöffnet, sodass es heute ein angesehenes Jungen und Mädchengymnasium ist.


Altarraum Klosterkirche Ettal
Dieser Hochaltar wurde 1785 von Josef Lindner gebaut. 1786 bemalte der Künstler Martin Knoller das wunderschöne Altarbild sowie das Deckengemälde darüber. Dieses Deckengemälde stellt die Marie, also die Mutter Gottes dar, nachdem sie im göttlichen Himmel aufgenommen wurde. In einer Nische, dort wo sich normalerweise der “Tabenakel” befindet, steht das sogenannte “Ettaler Gnadenbild”. Es entstand wohl um das Jahr 1330 an der Kunstschule von Pisa in Italien. Hier handelt es um eine sitzende Maria mit dem Jesuskind. Außerdem zehn vergoldete Reliefs die wohl Szenen aus dem Leben der “Mutter Gottes” darstellen. Sie entstanden in den Jahren 1787/88 und wurden von dem Künstler Roman Anton Boos geschaffen.

Klosterkirche Abtei Ettal
Diese römisch-katholische Klosterkirche St. Mariä Himmelfahrt befindet sich in der oberbayrischen Gemeinde Ettal in der Nähe von Oberammergau. Ursprünglich handelte es sich dabei um eine Klosterkirche und durfte den Titel “Basilica Minor” tragen. Diese Pfarrkirche gehört zum Kloster Ettal des Bayrischen Benedektinerordens. Außerdem ist sie als Wallfahrtskirche zur Mutter Gottes deklariert. Diese außerordentliche wunderschöne Kirche und das dazugehörigen Gebäude des Klosters stehen als Baudenkmal auf der “Bayerischen Denkmalsliste”. Betritt man als Besucher diese Kirche, hält man einen Moment inne, und hat das Gefühl in einer andere Zeit zu sein.

Die Orgel in der Klosterkirche der Abtei Ettal
Diese Orgel in der Barock-Kirche in Ettal ist schon sehr beeindruckend. Jedoch das besondere an dieser Orgel ist nicht nur ihre kunstvolle Bauart, ein Meisterwerk des Orgelbaus, sondern auch wie und wo sie in die Kirche platziert wurde. Sie nimmt im Gegensatz zu vielen anderen Kirchen einen zentralen Platz im Raum ein und wirkt daher noch stärker auf den Besucher.

So ging diese schöne Zeit, die wir in Oberammergau verbringen durften zu Ende und es wurde Zeit weiter zu reisen. Unser Nächstes Ziel stand am Ende des Tages noch nicht klar fest. Auf jeden Fall weiter Richtung Süden.
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