Reiseblog. Touren 2018
Deutschland, vom Norden in den Süden
Motorradtouren
Die Stadt Bayreuth
22. Mai 2018. Nachdem wir uns am Vormittag die Eremitage angesehen hatten und einen Spaziergang mit den Hunden unternommen hatten, beschlossen wir, zum Abschluss des Tages eine Motorradtour in die Umgebung zu unternehmen. Das alte Opernhaus von Bayreuth stand auf unserer Liste ganz oben, als eines der Gebäude die wir uns in dieser Stadt auf jedem Fall ansehen wollten.
Die Fahrt mit dem Motorrad
Wir ließen es langsam angehen und cruisten mit dem Motorrad durch kleine Ortschaften und erkundeten die nähere Umgebung von Bayreuth. Am späten Nachmittag erreichten wir dann die Innenstadt von Bayreuth. Wir fanden sehr schnell einen Parkplatz, nicht weit vom Zentrum entfernt. Wir packten Helme und Jacken in die Motorradkoffer und machten uns auf den Weg die Innenstadt.
Unser erstes Ziel war das neue Schloss von Bayreuth. Dies ist nicht zu verwechseln mit dem neuen Schloss an der Eremitage. Dieses Schloss in der Stadt war einst die Residenz der Fürsten und Grafen von Bayreuth.
Das neue Schloss von Bayreuth
Das alte Schloss, dass sich an diesem Platz befunden hatte, wurde durch ein Feuer im Jahre 1753 zum großen Teil zerstört. 1758 entstand auf den Ruinen des alten Schlosses das neue Schloss, so wie wir es heute kennen. 1602 wurde Bayreuth zur Residenzstadt des Fürstentums.
Nach dem Brand entstand ein neues Schloss
Das Schloss wurde zur gleichen Zeit wie die Eremitage und das Opernhaus, welches wir uns an diesem Tag auch noch ansehen wollten, erbaut. Aufgrund der beschränkten Mittel, die für diese beiden Gebäude zur Verfügung standen, musste der Bau der Residenz möglichst schnell und preiswert vorangetrieben werden. Gebäude, die bei dem Brand nur leichten Schaden davontrugen, wurden wieder aufgebaut und in die neue Substanz übernommen.
So entstand ein neues Schloss im Stil des typisch bayrischen Rokokos.
Das märkische Opernhaus von Bayreuth
Unser nächstes Ziel auf unserer Exkursion durch die Innenstadt von Bayreuth war, neben den vielen Geschäften und Boutiquen, das alte Opernhaus von Bayreuth. Dies ist nicht zu verwechseln mit dem Opernhaus, dort wo zum Beispiel alljährlich die Wagnerfestspiele stattfinden.
Das UNESCO Weltkulturerbe
Dieses Gebäude an der Opernstrasse von Bayreuth wurde im 18. Jahrhundert erbaut und gehört seit 2012 zum UNESCO Weltkulturerbe. Es gilt als eines der bedeutendsten Gebäude dieser Art, welches die Jahrhunderte überstanden hat. Das gilt nicht nur für die Architektur des Gebäudes, als auch für die Qualität der Aufführungen.
Die Einweihung erfolgte 1748 zum Anlass der Hochzeit von Elisabeth Frederike Sophia von Brandenburg-Bayreuth mit Herzog Carl Eugen von Baden Württemberg. (Anm. Was für Namen)
Dieses Gebäude ist nicht zu verwechseln mit dem von Richard Wagner gebauten Festspielhaus. Hier finden jedes Jahr die Richard-Wagner-Festspiele statt. Die alte Oper von Bayreuth wird schlicht als „das Opernhaus“ bezeichnet.
Eine Führung durch das Opernhaus von Bayreuth
Nun standen wir vor diesem historischen Gebäude. Von außen wirkt es recht schlicht. Wir beschlossen, uns dieses Gebäude auch von Innen anzusehen und sollten nicht enttäuscht werden. In der Eingangshalle erstanden wir zwei Eintrittskarten und starteten unsere geführte Tour durch dieses beeindruckende Opernhaus.
Entwurf und Gestaltung des Opernhauses
Das Opernhauses wurde von Joseph Saint-Claire entworfen. Das Innere des Gebäudes gestalteten die beiden italienischen Architekten Guiseppe und Carlo Galli da Bibiena. Dies entsprach dem Geschmack des italienischen Spätbarocks.
Das Logentheater
Der Zuschauerraum
Der Zuschauerraum, der auch als Logentheater bezeichnet wird, ist komplett aus Holz gefertigt. Die sogenannten Logen verlaufen über drei Etagen. Die Zuteilung erfolgte nach der gesellschaftlichen Standeszugehörigkeit der Besucher. Dort befand sich auch die Loge des Markgrafen und seiner Gattin. Diese Loge wurde aber nie von Ihnen besetzt. Vielmehr zogen sie es vor in Bühnennähe zu sitzen.
Gestaltung und Architektur
Die beeindruckenden Deckengemälde stammen von dem, aus Dresden stammenden Künstler, Johann Benjamin Müller. Sie stellen Personen und Motive aus der antiken Mythologie dar. Direkt über der Bühne befindet sich das markgräfliche Wappen. Der Innenausbau sowie die Bühne ist komplett aus Holz gefertigt. Beeindruckend ist die Spannweite des Holzdaches. Hier sind die Erbauer an die Grenzen der damaligen statischen Möglichkeiten gegangen. Es hat aber trotzdem viele Jahrhunderte überstanden. Mit einem Stadtbummel beendeten wir den sehr erfolgreichen Ausflug nach Bayreuth und fuhren mit dem Motorrad zurück zum Wohnmobilstellplatz.