Reiseblog. Touren 2018
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Unsere Ankunft in Wilhelmshaven
9. bis 12. Mai 2018. Am Morgen verließen wir den Wohnmobilstellplatz in Norddeich. Nach etwa 100 km erreichten wir den Stellplatz Nautimo in Wilhelmshafen. Der Stellplatz befindet sich direkt neben dem Schwimmbad. Die Anmeldung für den Platz muss der Gast an der Rezeption des Nautimo Schwimmbads vornehmen.

Stellplatz Nautimo in Wilhelmshaven

Motorradtour von Wilhelmshaven nach Jever und Hooksiel

Jever
10. Mai 2018. Wieder ein sehr schöner sonniger Tag. Wir beschlossen an diesem Tag das schöne Wetter für eine Motorradtour zu nutzen. Unsere Tour führte uns nach Jever und Hooksiel. Jever ist eine kleine Stadt ca 20 km von Wilhelmshaven entfernt. Bekannt ist diese Stadt vor allen Dingen durch ihre Biermarke. Befindet man sich in der Stadt, ist die Brauerei nicht zu übersehen. Die Altstadt von Jever ist klein und übersichtlich. Zur Besichtigung sollte man das Schloss zu Jever, die Stadtkirche mit dem Edo Wiemken Denkmal und die Schlachtmühle nicht auslassen.




Hooksiel

Auf dem Rückweg nach Wilhelmshaven beschlossen wir einen kurzen Abstecher nach Hooksiel zu machen. In Hooksiel waren wir zum letzten Mal 2009 auf dem Wohnmobilstellplatz gewesen.

Das Marinemuseum in Wilhelmshaven

11. Mai 2018. Mein (Roger) besonderer Wunsch war es, mir das Marinemuseum Wilhelmshaven, speziell den Zerstörer Mölders (D186) anzusehen. Ich habe die Mölders 1975 im Hafen von Kiel gesehen.
1975. Meine persönliche Begegnung mit dem Zerstörer Mölders
Damals war ich (der männliche Part von RH on Tour) Mitglied der Bundesmarine und in Glückstadt bei dem 76er (Marineinfantrie-Küstensicherungsbatalion) stationiert. Wir waren mit einigen Kameraden und unserem Maat auf einer Dienstfahrt zum Bundeswehrkrankenhaus in Kiel. Bei dieser Gelegenheit hatten wir uns auch die Mölders angesehen, die dort vor Anker lag.

Ein Matrose fehlte
Aber nur von außen. Da wir nicht zur Mannschaft gehörten, durften wir nicht an Board kommen. Da bewirkten auch unsere Uniformen und unsere Überredungsversuche nichts. Schade.
Aber, als wir dann zu unserem Dienstwagen zurückkehrten, fehlte einer der Kameraden. Nachdem wir einige Zeit auf ihn gewartet hatten, machten wir uns ohne ihn auf die Fahrt zurück nach Glückstadt. Unser Obermaat erstattet Meldung beim „Kaleu”.
Der Kaleu rastet aus
Zu dieser Zeit machte ich Dienst im Vorzimmer des Kaleus (Kapitänleutnant), als am nächsten Morgen die Militärpolizei den vermissten Matrosen zurückbrachten. Er hatte sich, während wir mit dem Wachposten vor der Mölders diskutierten, unbemerkt an dem Wachmann vorbeigeschlichen und ist so auf die Mölders gelangt. Seine Freude währte aber nur bis zum Apell. Er wurde entdeckt und die Militärpolizei brachte ihn zurück nach Glückstadt.
Er wurde im Büro des Kaleus wieder an unsere Einheit, bzw. dem Bootsmann übergeben. Der Kaleu hingegen war richtig sauer. Wir konnten ihn bis in das Vorzimmer schreien hören.
Von dort ging es als disziplinarische Maßnahme direkt in das „Kaffe Viereck” (Arrestzelle). Ich hatte dann die ehrenvolle Aufgabe, ihn an den folgenden Tagen, einmal am Tag Gassi auf dem „Sportplatz” auszuführen.
Diese Aktion ist, wie ich später von meinem Vorgesetzten erfuhr, disziplinarisch nicht gut für den Kameraden ausgegangen. Es handelte sich immerhin um ein unerlaubtes Entfernen von der Truppe.
Die Mölders, Zerstörer (D186)
Endlich, nach 43 Jahren konnte ich mir die Mölders nun doch einmal von Innen anschauen. Ich sollte nicht enttäuscht werden.

Die Mölders lief 1968 vom Stapel und gehörte wie auch die „Lütjens (D185) der Klasse 103, bzw. 103A an. 2002 wurde der Zerstörer endgültig ausgemustert. Seit 2005 befindet er sich im Marinemuseum in Wilhelmshaven und ist hier dem Publikum öffentlich zugänglich gemacht worden.


Die Schlaf und Sozialräume
Als erstes interessierten mich die Sozial- und die Schlafräume der Mannschaft. Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen und die Kojen erinnerten mich an den Schrank, dort wo die Hühner ihre Eier ablegten. Das nur in „Groß“.

Da hatten wir es in Glückstadt besser erwischt. Wir waren zu fünf Matrosen auf einem Zimmer. Vier schliefen in Etagenbetten. Nur ich hatte ein Einzelbett. Das Marschgepäck und das G3 standen immer griffbereit. Allerdings passierte es dann auch ab und zu mal, dass wir plötzlich mitten in der Nacht Raus mussten und in kompletter Ausrüstung 10 bis 15 km durch die Nacht marschierten.
So hatte Alles seine Vor- und Nachteile.

Die Bewaffnung



Ich hätte gerne noch den Maschinenraum gesehen. Leider ist Dieser nicht für das Publikum zugänglich. Dafür war die Brücke der Mölders um so interessanter.
Die Kommandobrücke (So wird die Kommandozentrale bezeichnet)
Nicht nur die Kommandobrücke selber, sondern auch die angrenzenden Räume, was Navigation-,Radar-, Satelliten- und Echoloterfassung betrifft. In dieser Zentrale kamen alle Informationen zusammen, sodass die Einsatzbereitschaft dieses Schiffes immer und zu jeder Zeit gewährleistet war.




U-Boot (U10 S189 / Klasse 205)

Natürlich hatte ich mir auch das U-Boot (U10 S189) angesehen. Das war schon alles recht eng. Steile, schmale Treppen führten in das Innere des Boots. Die Besucher versuchten umständlich Rückwärts hinunter zu gehen, was ihnen recht schwer fiel und meinen Vordermann beinahe zu Fall gebracht hätte. Ich bin dann dort Vorwärts hinunter gerutscht und war, als ich unten ankam recht zu frieden, dass ich das noch nicht verlernt hatte.

Vorbei an dem riesigen Triebwerk, welches sehr sehenswert ist, zwängten wir uns vor bis zur Kommandobrücke. Hier ist alles das was auch auf dem Zerstörer zu sehen ist vorhanden. Aber wohl auf einem kleinen Raum komprimiert. Das gleiche gilt auch für die Schlaf- und Aufenthaltsbereiche für die Mannschaft. U-Bootfahrer sind schon eine Klasse für sich.

Das Operationsgebiet von S189 war hauptsächlich die Ostsee. Sie diente dort der Abwehr von Landungsschiffen. Und vor allen Dingen der Abschreckung in Zeiten des kalten Kriegs. Gebaut wurde das Boot in Kiel bei den Howaldtswerken.
Schnellboot (S 71 / Klasse Gepard)

Dieser Schiffstyp wurde in der Nord- und Ostsee zur Küstensicherung genutzt. Leider genügte die Gepard Klasse ab November 2016 nicht mehr den Aufgaben und Ansprüchen, die ein Schnellboot erfüllen musste um nach dem Wandel der Bundeswehr von einer reinen Verteidigungsarmee zu einer weltweit einsetzbaren Armee, noch verwendbar zu sein. Sie wurden durch fünf Korvetten ersetzt. Damit landete dieses Schnellboot im Marine Museum in Wilhelmshaven oder wie die Zerstörer der Fletcher–Klasse einfach auf dem Schrottplatz oder wurden anderen Staaten wie Griechenland übergeben. Einer der besagten Fletcher wurde bei einem Manöver vor Kreta versenkt.
Die Fletcher–Klasse
Bei der Fletcher–Klasse handelte es sich um sechs amerikanische Zerstörer, die nach der Gründing der Bundeswehr, von der amerikanischen Navi dem deutschen Staat überlassen wurden. Ihre Bezeichnung waren die Namen von fünf Bundesländern, wurden aber auch nur einfach als Zerstörer 1 bis 6 bezeichnet. Angetrieben wurden sie durch Dampfturbinen. Auf diesen Schiffen gab es noch Marinesoldaten die als „Heizer” bezeichnet wurden.
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