Wer auf dem Berg lebt, hat den Überblick. Sieht, ob Freunde oder Feinde kommen. Sicher war es auch weniger die schöne Aussicht auf das Siegtal, sondern eher strategische Überlegungen, die einst für einen Burgbau an dieser Stelle sprachen. Lange Zeit war auch Burg Windeck ein wichtiger Stützpunkt im Machtbereich der Grafen von Berg. Denn die Burg der Grafen von Sayn und Herren von Blankenberg, den Konkurrenten um die Herrschaft im Siegtal, lag diese Burg in Reichweite.
Später war die Burg Verwaltungssitz des bergischen Amtes.
Ein mächtiger Bergfried (Wehrturm), die hohe Wand des Palas (Saalbau) mit Fensteröffnungen, Stützmauern und ein Brunnen: Das ist heute alles, was von der einst imposanten Burg übrig ist. Im Jahr 1174 wurde die „neue” Burg Windeck erstmals in einer Urkunde erwähnt. Forscher halten die ein paar Hundert Meter entfernten Überreste einer Wehranlage für ihr Vorgängermodell, die ,,alte” Burg. Ursprüngliche Besitzer beider Burgen waren die Landgrafen von Thüringen. Später gingen die Burgen durch Verkauf, Erbschaft oder Lehen auf den Kölner Erzbischof, die Grafen von Sayn und schließlich die Grafen von Berg über. Mit dem Dreißigjährigen Krieg begann die Zerstörung der Burganlage, die 1672 nach einem Angriff durch die Franzosen nicht mehr bewohnbar war. Ihre Reste nutzte die Bevölkerung für den Hausbau. 1852 erwarb der damalige Landrat des Kreises Waldbröl, Oscar Danzier, das verwahrloste Ruinengelände und errichtete 1859/60 auf historischen Gewölbekellern ein als Schloss Windeck genanntes Burghaus in mittelalterlichem Stil. Im Jahr 1961 kaufte der Siegkreis diesen Berg und rekonstruierte Bergfried, Treppenturm, Wohnturm und Palas. Ende der 1980er Jahre begann man, die Burg archäologisch zu erforschen und die Ruine umfangreich zu restaurieren und zu konservieren. Heute erklimmen Touristen den steilen Berg, bestaunen die mächtigen Mauerreste und genießen den einmaligen Blick ins Siegtal.
Auf nach Windeck
22. September 2021. Ein schöner Spätsommertag. Die Sonne schien. Es war nicht zu warm aber auch nicht zu kalt. Genau das richtige Wetter um eine Motorradtour zu unternehmen. Nach einigen Überlegungen beschlossen wir eine Tour von Buchholz im Westerwald zu dem Ort Windeck zu machen. Bis nach Windeck sind es von Buchholz im Westerwald (Rheinland Pfalz) ca. 50 km. Der Ort befindet sich schon in Nordrhein-Westfalen.
Immer an der Sieg entlang
Die Fahrt führte uns zum großen Teil an der Sieg entlang. Landschaftlich ist diese Gegend sehr schön. Wir ließen es langsam angehen und genossen den Fahrtwind, die Sonne und die Aussicht auf die Sieg, die sich mit vielen Krümmungen entlang der Straße durch die Landschaft schlängelt. Das hieß für uns als Motorradfahrer viele Kurven. Aber ähnlich wie in der Eifel, ist hier, bedingt durch diese Kurven, die Rate an Unfalltoten recht hoch. Was nicht an den Kurven an sich liegt, sondern an der Selbstüberschätzung vieler Motorradfahrer. Aber wir genossen es, hielten uns an die Gewschwindigkeitsbeschränkungen und ließen uns nicht von anderen Motorradfahrern animieren schneller zu fahren.
Die Burgruine
So erreichten wir nach über zwei Stunden unser Fahrziel. Die Burgruine von Windeck. Der Ort selber hat nichts außergewöhnliches zu bieten, als dass man das auch in der Eifel finden würde. Aber die Burg, so sagte man uns, sollte sehenswert sein. Ja in der Tat mussten wir feststellen, dass es sich wirklich nur um eine Ruine handelt. Keine Türme, die man besteigen könnte, keine Räume die man sich anschauen könnte. Es war also nicht übertrieben hier von einer Ruine zu sprechen. Wir sind schon viel herumgekommen und haben schon etliche Burgen und Schlösser in Europa besucht, die wir uns immer wieder gerne ansehen würden, aber diese Burg gehört sicher nicht dazu.
Aber bereut haben wir es nicht. Denn für uns ist die Reise das Ziel.
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