Reiseblog. Touren 2010
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Wittenberg und Martin Luther
25. Mai 2010. Auf dem Weg nach Dresden machten wir noch einen kurzen Abstecher nach Wittenberg. Unzufrieden über Rom und den Klerus, schlug Martin Luther am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen zur Reformierung der katholischen Kirche an das Portal der Schlosskirche in Wittenberg. Damit löste er den größten Glaubenskrieg, den es jemals in Europa gab, aus. Am Ende führte dieser Krieg zur Abspaltung der reformierten Kirche von Rom. Dieser Reformationskrieg kostetet vielen Tausend Menschen das Leben.
Wie kam es zu diesem verheerenden Glaubenskrieg?
Die Lehren von Martin Luther über die Reformation der Kirche fiel auf fruchtbarem Boden. Zur Verbreitung der Lehren Luthers sorgte ein neue Erfindung. Der Buchdruck. Da diese Erfindung es ermöglichte, viele Menschen, die des Lesens fähig waren, zu erreichen. Die neuen Thesen von Luther verbreiteten sich rasant. Es kam zu einer ersten Reformation der katholischen Kirche. Aber diese erste Reformation sorgt auch für Unruhe. Am Ende kam es zu einer Spaltung unter den politischen Kräften im Reich. Die einen wollten diese Reformation, die Anderen lehnten sie ab. 1555 kam es dann zu dem “Augsburger Religionsfrieden” der erst einmal wieder für Ruhe im Reich sorgte.
Ein Konflikt eskaliert mit furchtbaren Folgen
Doch der anfängliche Friede währte nicht lange. Um das Jahr 1600 änderte sich das grundlegend. Der Konflikt der gegensätzlichen Parteien eskalierte und endete am Ende in dem dreißigjährigen Krieg. (1618 bis 1648). Zuerst war es nur ein Konflikt der auf dem damaligen “Reichsgebiet” ausgetragen wurde. Doch nach und nach griff dieser Konflikt auch auf ausländische Mächte über, die ihre eigenen Interessen verfolgten. Diese waren aber nicht unbedingt von religiöser Natur. Es ging am Ende nur um die absolute Macht. 1648 gab es den den sogenannten “Westfälischen Frieden” der ein halbes Jahrhundert für Frieden im Reich sorgte.
Ein Spaziergang durch die Geschichte von Wittenberg
Ein Spaziergang durch Wittenberg ist ein Spaziergang durch die lange und zum Teil leidvolle Geschichte dieser Stadt. Zu erwähnen sind hier die Hexenprozesse, Studentenaufstände und nicht zu vergessen die Befreiungskriege, bei dem ein sehr großer Teil der Stadt (auch die Luthereiche) zerstört wurden.
Dresden. Eine Stadt erfindet sich neu
Nach unserem kurzen Stopp in Wittenberg ging unsere Reise weiter nach Dresden. Einem Highlight unserer Reise. Ein sehr großer schöner Wohnmobilstellplatz, der auch dementsprechend stark frequentiert wird.
Eine Stadtrundfahrt mit einem Doppeldeckerbus
Für den nächsten Tag buchten wir eine Stadtrundfahrt. Auch wenn das Wetter nicht so richtig mitspielte, wurde diese große Stadtrundfahrt zu einem ganz besonderen und großartigen Erlebnis. Mit einem Doppeldeckerbus begann unsere Rundreise am Theaterplatz. Vorbei am Zwinger, der Semperoper, dem Fürstenzug, der Frauenkirche, der Pfunds Molkerei, über das Blaue Wunder, zum Schloss Pillnitz und zurück zum Theaterplatz.
Der Dresdner Zwinger
Am 26. Mai fuhren wir mit den Fahrrädern in die Stadt und machten eine Führung durch den Dresdner Zwinger mit. Es war eine wirklich sehr interessante Führung.
Dresden. Die Landeshauptstadt des Freistaates Sachsen
Auf dieser Rundfahrt erfuhren wir sehr viel über diese Stadt, der Architektur, der Geschichte, der Kultur und dem Bemühen diese Stadt nach den Bombennächten von 1945, bei denen über 25.000 Bewohner und Flüchtlinge zu Tode kamen, wieder aufzubauen. Wer heute durch Dresden geht, kann kaum glauben, dass diese Stadt nach der Bomben-Nacht im zweiten Weltkrieg praktisch aufgehört hatte zu existieren. Eine Stadt mit vielen Facetten. Eine moderne Stadt mit Blick auf das Alte. Eine Stadt, die den Beweis angetreten hat, dass Unmögliche zu schaffen. Sie erstand wie „Phönix aus der Asche“.