Reiseblog. Touren 2012
Südfrankreich im Frühling
Fahrrad-Touren
Die Pony Ranch in Aigues Mortes
21. Mai 2012. Am Morgen verließen wir den Ort Clansayes und setzten unsere Reise weiter fort. Dabei nutzten wir für unsere nächste Etappe die Landstraßen quer durch die Camargue. So erreichten wir am Nachmittag den Ort Aigues Mortes. In unserem ADAC Stellplatzführer wurde uns der Wohnmobilstellplatz „Pony Ranch“ in Aigues Mortes angeboten. Also fuhren wir dorthin. Schon der Weg zu diesem Wohnmobilstellplatz war abenteuerlich.
Es gab keine seitlichen Straßenbefestigungen. Damit verwandelte sich dieser Weg bei leichtem Regen, der gerade einsetzte, in eine Schlammpiste.
Der Feldwebel
Doch dann endlich erreichten wir die Pony Ranch. Außer uns standen so gut wie keine Wohnmobile dort auf dem Platz oder besser der Wiese. Zu unserer Überraschung sprach die Besitzerin perfekt Deutsch. Der Ton allerdings erinnerte mich eher an meine Zeit bei der Bundesmarine. Die Anweisungen erfolgten im militärischen Befehlston. Wir nannten sie daher, wenn wir über sie sprachen, immer den „Feldwebel“.
Auf meine Frage, wieso sie so gut Deutsch spreche, erzählte sie mir, dass sie in Aigues Mortes Mortes geboren ist. Aber ihr Vater war deutscher Soldat und wurde bei Kriegsende von den Franzosen gefangen genommen. Er war einer der vielen deutschen Soldaten die zur Zwangsarbeit verurteilt und dort als Feldarbeiter eingesetzt wurden. Nach seiner Entlassung ist er dann auch der Liebe wegen in Aigues Mortes gebliebenen. Er hatte dort eine Frau geheiratet und diesen Pferdehof mit ihr aufgebaut. Allerdings wurde bei der Familie Zuhause nur Deutsch gesprochen. Daher die perfekte Aussprache.
Wir verbrachten zwei Tage auf dem Wohnmobilstellplatz in Aigues Mortes und setzten dann unsere Reise weiter fort. Aber wir waren nicht sehr begeistert von diesem Platz. Wir werden sicher nicht wieder kommen.
Eine stürmische Nacht in Narbonne Plage
22. Mai 2012. Das Wetter blieb nach unserer Abreise von Aigues Mortes weiterhin schlecht. Als wir in Narbonne Plage ankamen, schien zwar die Sonne, aber es war trotzdem bitter kalt und es stürmte heftig.
Wohnmobilstellplatz an der Surfschule Narbonne Plage
Narbonne befindet sich im Département Aude in der Region Languedoc-Roussillon. Der Wohnmobilstellplatz Narbonne Plage verfügt über ca. 150 Plätze. Ver- und Entsorgung, aber kein Strom, Toilette und Dusche für 10 Euro pro Nacht. Das ist absolut in Ordnung.
Der Sturm
Als Ausgleich gibt es den Strand sofort am Platz. Wir suchten uns eine Stelle aus, an dem der Wind nicht zu sehr blies und es keine Wasserpfützen gab. In dem Sturm unternahmen wir mit unseren Hunden einen Strandspaziergang am Strand.
Der Wind blies uns den Sand hart in das Gesicht. Doch die Sonne tat gut und die Bewegung ebenfalls. Die Nacht war sehr unruhig und der Wind wurde zum Sturm. Das Wohnmobil schaukelte dabei wie ein Schiff. Der Regen trommelte auf das Dach…… doch wir fanden es sehr gemütlich.
Ein neuer Tag und die Sonne scheint
Als am Morgen die Sonne aufging, hatte sich der Sturm gelegt. Auch hatte es aufgehört zu regnen und endlich schien die Sonne wieder, als ob sie nie etwas anderes getan hätte.
Während Hilde das Frühstück machte, ging ich mit den Hunden zum Strand. Sie jagten wie wild durch den Sand und freuten sich, endlich frei laufen zu können. Gegen Mittag setzten wir unsere Reise weiter fort. Unser nächstes Ziel sollte Latour Bas Elne sein.
Wanderung hinauf zum Chapelle Notre-Dame des Auzils
Auf dem Weg nach Latour Bas Elne machten wir einen kleinen Abstecher um uns das auf einem Berg befindliche Chapelle Notre-Dame des Auzils et Cimetiere Marin anzusehen.
Vom Parkplatz führt ein steiler Weg hinauf auf den Berg. Wir machten uns also mit unseren Hunden Maiki und Paul auf den beschwerlichen Weg hinauf zur Kapelle.
Das Priorat
Zum ersten Mal wurde dieser Ort im Jahre 1080 erwähnt. Es war ursprünglich ein Priorat, in dem sich Mönche zum gemeinsamen Gebet trafen. Die Kapelle wurde, so wie man sie heute dort besichtigen kann, erst 1635 gebaut.
Die Fischer der umliegenden Orte haben diese Kapelle zu einem Wallfahrtsort gemacht. Jedes Jahr zu Pfingsten wandern viele gläubige Menschen dort hinauf.
Menschen in Seenot
Die Kapelle „Notre-Dame de Bon-Secour“ sahen die Seeleute schon von weitem. Viele Seeleute die bei Sturm in Seenot gerieten, konnten so gerettet werden. Davon erzählen die vielen Tafeln, die der Wanderer auf dem Weg hinauf, vorfindet.
Der Friedhof ohne Körper
Im 19. Jahrhundert entstand ein Friedhof ohne Körper, damit Seeleute, deren Körper die See behalten hatte, auch eine christliche Bestattung erhielten. Dieser Friedhof gehört zu den eindrucksvollsten Friedhöfen dieser Art an der Küste von La Clape.