Die Krka Wasserfälle und Kriegsspuren


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    Die Krka Wasserfälle


    Hier war die Natur Landschaftsgestalter
    Hier war die Natur Landschaftsgestalter.


    Ein einmaliges Biotop


    20. Oktober 2013. Von Solin und der Besichtigung des Amphitheaters setzten wir unsere Reise durch Kroatien weiter fort. Aber bevor wir zum nächsten Übernachtungsort gelangten, machten wir noch einen kleinen Umweg zu den berühmten Krka Wasserfällen.


    Ein Dorf an den Wasserfällen
    Dicht an den Häusern vorbei schießt das Wasser der Skradinski Buk Wasserfälle mit ohrenbetäubenden Tosen durch den Ort.

    Gegen Mittag erreichten wir den Parkplatz vor dem Nationalpark. Hier ging es für uns nicht mehr weiter, denn individueller Verkehr ist im Park nicht erlaubt. So stellten wir das Wohnmobil auf dem Parkplatz oberhalb es Parks ab und fuhren mit dem Bus hinunter zu den Wasserfällen.


    Die Wasserfälle


    Diese Wasserfälle befinden sich im kroatischen Nationalpark Krka. Diesen Park gibt es seit 1985. Der Fluss Krka fließt auf eine Länge von 45 km durch diesen Park.


    Wunderbare Bilder vom Wasserfall
    Der Wasserfall.


    Um in den Park zu gelangen wird ein angemessener Eintritt verlangt. Für das was es dort zu sehen und zu erleben gibt, ist dieser Preis angemessen.


    Eine Höhle unter dem Wasserfall
    Eine Höhle unter dem Wasserfall.


    Ein Park für viele Tier- und Pflanzenarten


    Im Park findet der Besucher ca 220 Tierarten und ca 860 Pflanzenarten vor. Leider ist es für Besucher nicht möglich all das tatsächlich zu sehen, da er zur Ergründung dieser Artenvielfalt Monate oder sogar Jahre bräuchte. Aber es ist schon alleine befriedigend zu wissen, das es Dieses an diesem Ort wirklich gibt.


    Beeindruckende Naturkräfte
    Beeindruckende Naturkräfte.


    Der Park rühmt sich sogar, eine der größten Populationen am Bestand von Fledermäusen innerhalb Europas zu haben. In dem See selber und auch im Fluss gibt es eine Menge verschiedene Amphibien und Reptilien.


    Ein Bild wie aus einem „Winnetou-Film“

    Ein Bild wie aus einem „Winnetou-Film”




    Drehort der berühmten Winnetou Verfilmungen


    Berühmt wurden diese Wasserfälle natürlich durch die Winnetou Verfilmungen in den 1960 Jahren. Einige dieser Filme wurden unter Anderem in diesem Nationalpark gedreht. Andere wiederum an den Plitvicer Seen und dem “Zrmanja-Canyon”.


    Leben und arbeiten am Fluss
    Früher lebten die Menschen an dem Fluss und durch den Fluss. Der Fluss und die Gewalten der Wasserfälle wurden hier zum Beispiel für Sägewerke genutzt.


    Ein Dorf direkt an den Wasserfällen


    Dort unten befindet sich ein kleines Dorf mit einer alten Wassermühle, das mehr ein Museum ist. Zu Fuß ging es dann weiter vorbei an den Wasserfällen und einem kleinen See. Uns bot sich ein unglaubliches Naturschauspiel. Mit einem ohrenbetäubenden Getöse stürzte das Wasser hinab in die Tiefe.


    Wunderbare Bilder vom Wasserfall
    Der Wasserfall.

    Hilde am Wasserfall
    Hilde am Wasserfall.


    Wir verbrachten fast den ganzen Nachmittag dort. Es kam keine Langeweile auf. Wir währen gern noch etwas geblieben, aber es wurde Zeit weiter zu fahren. Denn wir mussten ja noch einen Platz finden, wo wir die Nacht verbringen konnten.


    Zwei erholsame Tage in Primosten


    Unsere Reise ging weiter. Wir hatten uns einige Campingplätze in der Umgebung herausgesucht. Unser Entscheidung viel auf den Campingplatz Adriatiq AUTO-KAMP in Primosten


    Campingplatz Adriatiq AUTO-KAMP

    Campingplatz Adriatiq AUTO-KAMP

    Mehr zu: Campingplatz-Adriatiq-AUTO-KAMP



    Am späten Nachmittag erreichten den Campingplatz Adriatiq AUTO-KAMP in Primosten. Es standen nur wenige Wohnmobile und Wohnwagen auf dem Platz. Das Lebensmittelgeschäft hatte fast nichts mir in den den Regalen und die Zeitungen waren schon Wochen alt.


    Primosten. Wir waren fast die einzigen Gäste
    Primosten. Wir waren fast die einzigen Gäste.


    Die freundliche Person an der Rezeption sagte uns, daß wir jeden Platz nehmen könnten, der noch frei ist. Und es waren in der Tat sehr viele Plätze nicht belegt. Die Saison war halt vorbei


    Unser Stellplatz auf dem Campingplatz Adriatiq AUTO-KAMP
    Unser Stellplatz auf dem Campingplatz Adriatiq AUTO-KAMP. Besser ging es nicht.

    Ein Platz fast für uns alleine


    Wir waren fast ganz alleine. So hatten wir die große Auswahl. Wir entschieden uns für einen Platz, in der äußersten Ecke des Campingplatzes, direkt am Meer mit Meerblick. Hier verbrachten wir eine sehr erholsame und ruhige Zeit.


    Keine Nachbarn auf dem Campingplatz
    Wunderbar. Ein fast leerer Campingplatz für uns alleine.

    Ein Fischer bei der Arbeit.

    Ein Fischer bei der Arbeit



    Hilde und Paul an unserem Privatstrand

    Hilde und Paul an unserem “Privatstrand



    Tauchgänge in der Adria. Boot einer Tauchschule aus Primosten
    Tauchgänge in der Adria. Boot einer Tauchschule aus Primosten.

    Hilde und Paul am Strand vor dem Wohnmobil
    Hilde und Paul am Strand vor dem Wohnmobil.

    Unser Stellplatz. Eine einzigartige Aussicht auf das Meer

    Unser Stellplatz

    Eine einzigartige Aussicht auf das Meer.


    Kriegsspuren in Kroatien


    21. Oktober 2013. Unsere Reise ging weiter. Am morgen verließen wir Primosten und fuhren Landeinwärts. Die Gegend wurde einsamer. Wir trafen kaum noch Menschen. Es war gespenstig.


    Auf einem Parkplatz irgendwo in der Šibenik-Knin Region
    Auf einem Parkplatz irgendwo in der Šibenik-Knin Region.


    Verlassene Orte


    Das was uns als Erstes, auffiel waren verlassene Orte und verfallene Häuser. Aber nach einer Weile dämmerte es uns wo wir uns eigentlich befanden. Die Häuser dort waren nicht einfach nur so verfallen, sondern wurden zerstört.


    Eine einsame Straße in der Auf einem Parkplatz irgendwo in der Šibenik-Knin Region
    Ein einsame Straße in der Region Eine einsame Straße in der Region Šibenik-Knin. Wir hatten den Eindruck, dass wir die einzigen Menschen sind, die dort unterwegs sind.

    Ein Ort in der Šibenik-Knin Region
    Ein Ort in der Šibenik-Knin Region. Auf def Straße weder andere Verkehrsteilnehmer noch Fußgänger. Gespenstisch.

    Irgendwo im Nirgendwo. Die Šibenik-Knin Region
    Irgendwo im Nirgendwo.


    Viele dieser Häuser hatten massive Beschädigungen durch Mörser- und Gewehrbeschuss. Wir hielten an und ich schaute mir eines dieser Häuser näher an. Ich kannte so etwas nur von einem Truppenübungsplatz. Aber das war etwas anderes. Hier hatten Menschen gelebt und sind dort gestorben.


    Kriegsspuren in der Šibenik-Knin Region
    Kriegsspuren.


    Ethnische Säuberungen


    Diese Zerstörungen stammen aus dem Kroatienkrieg 1991 bis 1995. Hier hatte alles angefangen. Über 170.000 Bewohner die keinen serbischen Ursprung hatten, wurden durch ethnische Säuberungen der Serben vertrieben und viele auch getötet.


    Zerstörtes Gebäude
    Kriegsspuren. Zerstörtes Gebäude.

    Überall zerstöre Häuser in der Kriegsspuren in der Šibenik-Knin Region
    Kriegsspuren. Überall zerstöre Häuser.

    Viele Häuser mit Beschädigungen durch Beschuss
    Kriegsspuren. Viele Häuser mit schweren Beschädigungen. Der Wahnsinn des Krieges.

    Überall sind die Spuren des Krieges zu sehen

    Die Annektion

    Worum ging es in diesem Krieg?

    Serbische Einheiten der RSK annektierten während des Kroatienkriegs diese Region. Die RSK wurde militärisch von der Jugoslawischen Volksarmee (JNA), serbischen paramilitärischen Einheiten sowie durch die Serbische Freiwilligengarde unterstützt. Die kroatische Bevölkerung wurde vertrieben.
    Die kroatischen HOS hatten dem kaum etwas entgegen zu setzten.
    Am 23. November 1991 wurde die HOS Bestandteil der kroatischen Armee.
    Die serbischen Einheiten gingen rigoros gegen die überwiegend kroatische Bevölkerung vor.
    1995 gelang es der HOS und der kroatischen Armee die Serben zu vertreiben.


    Einschusslöscher um die Fenster der Häuser herum.
    Auch das sind Kriegsspuren. Einschusslöscher um die Fenster der Häuser herum. Hier starben 1995 viele Menschen.

    Das war einmal ein schönes Haus
    Kriegsspuren. Das war einmal ein schönes Haus.


    Die Vertreibung der Serben


    Im Sommer 1995 holten sich die Kroaten dieses Gebiet mit Waffengewalt wieder zurück und vertrieben den Rest der Bevölkerung, überwiegend Serben. Damit Niemand mehr zurück kehren konnte, ließen sie dabei nur verbrannte Erde zurück. Um dem Nachdruck zu verleihen wurde die Gegend zu allem Überfluss stark vermint. Was für ein Wahnsinn.


    Nur Zerstörungen
    Kriegspuren. Zurück blieb nur Zerstörungen und eine Gegend in der Niemand mehr leben will.


    Noch heute gibt es Schilder die Durchreisende davor warnen die Straße oder das Fahrzeug zu verlassen, denn ein großer Teil der Minen sind noch heute vorhanden. Nur wenige Menschen sind zurückgekehrt um dort zu leben. So habe ich gelesen und so hatte es mir eine Frau (es muss so Ende der 1990er Jahre gewesen sein) erzählt, deren Familie damals von den Serben vertrieben wurde.


    Der Schmerz


    Sie war als Flüchtling nach Deutschland gekommen, lernte dort einen Mann kennen, den sie dann heiratete. Ich fragte sie, jetzt wo die Serben weg sind, ob sie gerne wieder zurück möchte. Es kam ein klares “Nein”. Warum auch. Das Haus ist zerstört und viele Familienangehörige sind einfach verschwunden. Sie wollte auch dann nicht mehr darüber sprechen. Ich habe das respektiert und wir haben nie wieder über dieses Thema gesprochen.


    Sie hatten noch sein ganzes Leben vor sich
    Kriegsspuren. Eine der Gedenktafeln für die Ofper des kroatischen Widerstands.

    Die Gedenkstätte für die Wiederstandskämpfer
    Die Gedenkstätte für die Widerstandskämpfer.


    Auf dem Weg durch diese befremdliche Landschaft gibt es eine Gedenktafel auf der die Namen der gefallenen Soldaten stehen. Einige waren gerade mal 19 Jahre alt geworden. Was für eine Vergeudung von Leben. Was hätten sie noch Alles erreichen können, wären sie am Leben geblieben.


    Gedenktafel Kroatienkrieg
    Kriegsspuren. Gedenktafel Kroatienkrieg.

    Er hatte noch sein ganzes Leben vor sich
    Er hatte noch sein ganzes Leben vor sich.


    Der Krieg ist lange vorbei. Der Hass ist geblieben


    Der Krieg ist zwar vorüber, aber der Hass in der kroatischen Bevölkerung auf die Serben ist geblieben. Zwar wurden die serbischen Drahtzieher vom “Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien in Den Haag” des Kriegsverbrechen und des Völkermords schuldig gesprochen aber (Der Anführer Milosevic starb kurz vor der Urteilsverkündung) ein Trost für die Menschen und ihr Leid ist das am Ende nicht wirklich. Was übrig bleibt ist der Teils nicht unterschwellige Hass der Kroaten auf die Serben. Die Kriegsspuren sind nicht nur in der Landschaft zu sehen, sondern die Kriegsspuren sind auch in den Herzen der Menschen vorhanden, die dieses Alles durchlebt hatten.


    Weiter ging unsere Reise
    Weiter ging unsere Reise.


    Auf der Fahrt durch dieses Gebiet begegneten uns keine Menschen auf den Straßen und selten ein Auto. Wir waren froh, als wir diese Gegend hinter uns gelassen hatten. Es war sehr bedrückend.



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