Saint-Jean-Pied-de-Port und Lourdes


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    Der Jakobsweg und der Ort Saint-Jean-Pied-de-Port


    17.September 2015. Saint-Jean-Pied-de-Port (Übersetzung: Sankt Johann am Fuße des Passes) in der Region Aquitanien im Département Pyrénées-Atlantiques am Fuß der Pyrenäen gehört zum Baskenland. Bis nach Pamplona in Spanien sind es ca. 80 km. Bis nach Biarritz ca. 60 km.


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    Saint-Jean-le-Vieu. Der Fluss Laurhibar, ein Nebenfluss des Nive
    Saint-Jean-le-Vieu. Der Fluss Laurhibar, ein Nebenfluss des Nive, fließt durch den Ort.


    Der Jakobsweg

    Der Jakobsweg


    Der Ursprung:
    Es gibt verteilt in Europa verschiedene Jakobswege. Zum ersten Mal wurden sie 1047 erwähnt. Alle diese Wege führten die Pilger am Ende nach Santiago de Compostela in Spanien. Dort befindet sich das Grab des Heiligen Jakobus.

    Heute versteht man unter dem Jakobsweg eigentlich den Abschnitt der Camino Francés. Dieser führt von Südfrankreich über die Pyrenäen nach Santiago de Compostela in Galicien.

    Saint-Jean-Pied-de-Port. Die Brücke Pont Saint-Jean. Pyrenäen
    Saint-Jean-Pied-de-Port. Die Brücke Pont Saint-Jean. Links der Turm der Kirche Notre-Dame. Der Turm verdeckt die Zitadelle, die sich dort auf einem Berg befindet.


    Die beiden Flüsse Laurhibar und Nive d‘Arnéguy münden hier in in der Nive. In diesem Ort, befindet sich die letzte Station auf französischem Boden auf dem Weg nach Santiago de Compostela.


    Wappen für den Jakobsweg
    Wappen für den Jakobsweg.


    Über den Ort Saint-Jean-Pied-de-Port


    Die Geschichte dieses Städtchens reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück. Dort befand sich eine Befestigung die das Königreich Navarra vor Übergriffen schützte. In den nachfolgenden Jahrhunderten wurde Saint-Jean-Pied-de-Port immer wieder zum Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen, was dazu führte, daß im 16. Jahrhundert zur Verteidigung, das dort befindliche Schloß zu einer Zitadelle umfunktioniert wurde. Überall in den Gassen von Saint-Jean-Pied-de-Port findet der Besucher Pilgerherbergen (Gîte d’étape) vor. Von kleinen Zimmern in der Größe von Schuhkartons bis zu Herbergen mit richtigen Zimmern.


    Jakobsweg. Stempel im Pilgerpass
    Dort erhalten die Pilger die auf dem Jakobsweg unterwegs sind, für diese Station in Saint-Jean-Pied-de-Port den Stempel in den Pilgerpass.


    Saint-Jean-Pied-de-Port und der Jakobsweg


    In Saint-Jean-Pied-de-Port ist ein Teil des Jakobwegs. Von dort aus startete in dem Film „Ich bin dann mal weg“ die Geschichte über Hape Kerkelings Pilgertour nach Santiago de Compostela. Hier beginnt der beschwerliche Aufstieg über die Pyrenäen. Als wir die steile Gasse dort hinauf gingen, bekamen wir einen Vorgeschmack, was uns erwarten würde, wenn wir den Jakobsweg weiter folgen würden. Vor allen Dingen den Aufstieg bis zur spanischen Grenze.


    Hier stehen Pilger um sich den heiß begehrten Stempel in den Pilgerpass eintragen zu lassen.
    Hier stehen wartende Pilger um sich den heiß begehrten Stempel in den Pilgerpass eintragen zu lassen.


    Wie gerne wären wir auch einmal den Jakobsweg bis Santiago-de-Compostela gegangen. Trotz aller zu erwartenden Qualen. Vielleicht irgendwann mal. Vielleicht auch nie. Wir werden sehen.


    Abends saßen wir dann in unserem Wohnmobil und überlegten, ob und wie wir diesen Teil bis Santiago-de-Compostela doch noch irgendwann zu Fuß gehen könnten. Und vor allen Dingen, was machen wir mit unseren Hunden. Wir hatten einen Plan. Einer von uns Beiden geht mit unserem Hund Maiki eine Etappe zu Fuß. Der Andere fährt mit dem Wohnmobil inklusive dem Hund Paul bis zum nächsten Tagesziel.


    Nachtrag: 02. Mai 2022


     Nun sind 7 Jahre vergangen. Inzwischen leben unsere zwei treuen Begleiter Paul und Maiki nicht mehr. Wir sind nicht den Jakobsweg gegangen was wir im Nachherein sehr bedauern. Nun ist es zu spät. Wir würden diese Strapazen heute körperlich nicht mehr schaffen. Stattdessen haben wir uns den Film nach dem Buch von Hape Kerkeling angesehen. Das Buch selber hatten wir schon 2010 gelesen. Nachdem wir dieses Buch gelesen hatten wuchs in uns damals der Wunsch diese Wallfahrt auch einmal zu unternehmen. Leider standen wir zu dieser Zeit beide noch voll im Berufsleben, was dieses Vorhaben damals schier unmöglich und nicht umsetzbar machte.


    Endlich in Lourdes


    19. September 2015. Wir erreichten den Campingplatz La Foret. Ein schöner Platz nicht weit von Lourdes entfernt. Die Stadt befindet sich in der Region Midi Pyrénées im Département Hautes Pyrénées. Von hier aus ist es nicht mehr weit bis zur spanischen Grenze.


    Camping de la Foret – Lourdes

    Camping de la Foret – Lourdes

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    Chateau Fort de Lourdes
    Chateau Fort de Lourdes. Diese Burg wurde ca 1020 gebaut und galt damals als uneinnehmbar. Heute steht diese Burg unter Denkmalsschutz.

    Église paroissiale du Sacré-Cœur de Lourdes

    Église paroissiale du Sacré-Cœur de Lourdes


    Die Pfarrkirche von Lourdes wurde zwischen 1875 ind 1903 gebaut. Hier befindet sich das Taufbecken von der Heiligen Bernadette. Die eigentliche Pfarrkirche wurde 1904 durch einen Brand zerstört.

    Auf dem Weg zur Rosenkranz-Basilika von Lourdes.
    Auf dem Weg zur Rosenkranz-Basilika von Lourdes.
    Auf dieser einzigen Straße zur Kathedrale kommt der Besucher nicht an den vielen Souvenirläden vorbei. Unter Anderem werden dort leere Behältnisses verkauft, damit die Besucher etwas von dem „Heilenden Wasser“ mit nach Hause nehmen können.


    Der Wallfahrtsort Lourdes



    Bekannt ist diese Stadt hauptsächlich als Wallfahrtsort. Hierhin kommen Hilfe suchende Menschen aus der ganzen Welt. Es ist der Ort der Verzweifelten und der Hoffenden. Wir beabsichtigen diesen Wallfahrtsort einmal zu besuchen, um zu erfahren, warum so viele Menschen dort hin pilgern. Obwohl wir Beiden nicht sehr spiritistisch eingestellt sind, waren wir sehr beeindruckt und auch demütig. 


    Rosenkranz-Basilika von Lourdes.

    Die Rosenkranz-Basilika von Lourdes



    Mosaik auf dem Vorplatz der Rosenkranzbasilika in Lourdes
    Mosaik auf dem Vorplatz der Rosenkranzbasilika in Lourdes.


    Die Marien-Erscheinung der Bernadette Soubirous


    Mosaik der heiligen Mutter Maria auf dem Vorplatz der Rosenkranzbasilika in Lourdes
    Die Erscheinung. Mosaik der heiligen Mutter Maria auf dem Vorplatz der Rosenkranzbasilika in Lourdes.


    1858 hatte Bernadette Soubirous eine Erscheinung bei der Grotte Massabielle. Diese Erscheinung wiederholte sich mehrmals. Bei der Erscheinung soll es sich um eine in Weiß gekleidete Frau gehandelt haben. Sie gab sich ihr zu erkennen, als die „unbefleckte Empfängnis“.


    Die Erscheinung
    Die Erscheinung.


    Der Priester von Lourdes führte dies auf ein altes Dogma zurück, das es sich bei den Erscheinungen um die „unbefleckte Jungfrau Maria“ handeln musste.


    Die Erscheinung in der Grotte


    Bei einer der Erscheinungen entsprang in der Grotte eine Quelle. Hier wollte die Erscheinung, dass genau an dieser Stelle eine Kirche errichtet werden soll, was dann auch geschah.


    Seit dem ziehen täglich hunderte Menschen zu dieser Quelle. Menschen die nur Eines wollen. Einmal von dieser Quelle trinken und geheilt werden. Aber auch Menschen, die sich als Pilger auf dem Weg nach Spanien befanden, konnten wir dort sehen.


    Wunderheilungen


    Ja in der Tat soll es wirklich Wunderheilungen gegeben haben, weshalb Bernadette Soubirous 1933 heilig gesprochen wurde. Nun kann man dazu stehen wie man will. Ob es sich hier um ein göttliches Wunder handelt oder ob es sich bei den Heilungen um ein naturwissenschaftliches Phänomen handelt, kann man in Frage stellen oder zumindest hinterfragen.


    Menschen kamen auf Krücken oder wurden im Rollstuhl geschoben
    Menschen kamen auf Krücken oder wurden im Rollstuhl von hilfsbereiten Menschen geschoben. Viele kamen auch auf ihren eigenen Beine. Alle hatten eines gemeinsam. Sie erhofften sich Heilung und Erlösung.


    Egal. Ob diese Geschichte wahr ist oder es sich hier um ein gutes Geschäftsmodell handelt, erfüllte uns doch beim Anblick dieser Kirche und den vielen Menschen, die ausgerüstet waren mit Flaschen und Kanistern, um ein paar Liter des Quellwassers in ihre Behältnisse zu füllen, doch mit Ehrfurcht.


    Auf dem Weg zur Grotte. Viele Menschen auf dem Weg mit der Hoffnung
    Auf dem Weg zur Grotte und der heiligen Quelle.


    Die Hoffnung


    Eine endlose Schlange von Menschen aus aller Herren Länder zogen an der Quelle vorbei. Menschen an Krücken, Menschen in Rollstühlen, die von Ordensschwestern oder einfach von hilfreichen Menschen geschoben wurden.


    Eine endlose Menschenschlange deren letzte Hoffnung dieser Ort ist. Auch wenn man dem kritisch entgegen steht, so bringt manches Mal die Kraft des Glaubens Linderung oder sogar Heilung.


    Château fort de Lourdes. Musée de France
    Château Fort de Lourdes. In dieser tausend Jahre alten Denkmalschützen Festung, welche in ihrer Geschichte nie erobert wurde, befindet sich heute ein Museum. Als etwas Besonderes gehört sie heute zu der Gruppe des „Musée de France“. Die Aufgabe dieser Gruppe ist es, Geschichte für möglichst viele Menschen interessant und zugänglich zu machen.


    Der Kreuzweg


    Wir verbrachten noch den ganzen Nachmittag in Lourdes, wanderten den Berg hinauf, entlang der Stationen der Kreuzigung, schauten uns die Basilika Notre-Dame-de-l’Immaculée-Conception, die Rosenkranz-Basilika und die unterirdische Basilika Saint-Pie X an.


    Lourdes - Der Kreuzweg
    Lourdes – Der Kreuzweg befindet sich an einem Berg oberhalb der Basilika. Auf dem Weg hinauf trifft der Besucher auf die einzelnen Stationen des Leidensweg von Jesus. Die Figuren sind lebensgroß und wirken sehr authentisch.

    Lourdes - Der Kreuzweg
    Lourdes – Der Kreuzweg.


    Auch wir tranken von dieser Quelle. Auf dem Rückweg durch die Gassen von Lourdes wurde uns klar, dass der größte Teil der Bevölkerung mittelbar oder unmittelbar von diese Quelle mit Ihrem heiligen Mythos lebt und das ist auch gut so.



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