Reiseblog. Touren 2015
2015. Frankreich. Normandie, Bretagne, Paris, Picardie
Unsere Ankunft in Rotheneuf und der Abbé Fouré
Aire de Camping-cars Les Ilots in Saint-Malo
Unser erster Tag in Rotheneuf
15. und 16. Mai. Von Fougeres bis nach Rotheneuf sind es ca. 100 km. Wir brauchten ungefähr 2 Stunden für diese Strecke und erreichten den Campingplatz am Nachmittag. In unmittelbarer Nähe des Ortes befindet sich die legendäre Stadt Saint Malo. Wir beabsichtigten, diese Stadt auf jedem Fall zu besuchen.
Unterwegs hatten wir uns in unserem Campingplatzführer schon einen Campingplatz in Routheneuf ausgesucht. Der Platz war gut belegt. Obwohl es Freitag war und der Campingplatz anfing sich zu füllen, waren noch ein paar Plätze frei und so fanden wir einen Platz, der sich nicht so weit vom Haupteingang entfernt befand.
Wir beschlossen hier einige Tage zu bleiben und uns zu entspannen. Wir sollten es nicht bereuen. Der Ort und die Umgebung hatten eine Menge Überraschungen zu bieten.
Der Strand. Viel Platz für unsere Hunde.
Am späten Nachmittag machten wir mit den Hunden einen Spaziergang zum Strand. Der Strand befindet sich in einer kleinen Bucht nicht weit vom Campingplatz. Wir waren dort komplett alleine. Das sollte sich aber bald ändern, denn das Wochenende stand vor der Tür. Auf jeden Fall konnten die Hunde ordentlich „Gas“ geben. Naja das „Gasgeben“ ist bei unserem Hund Paul relativ.
So ging ein schöner Tag zu Ende. Wir freuten uns schon auf das was noch kommen wird. Für den nächsten Tag planten wir auf jedem Fall eine Wanderung zur wilden Küste von Rotheneuf.
Eine Wanderung entlang der Küste
16. Mai 2015. Nachdem wir am Morgen, den obligatorischen Spaziergang mit unseren Hunden gemacht und einen Teil des Vormittags mit Müßiggang verbracht hatten, machten wir uns auf den Weg zur Küste von Rotheneuf. Es gibt einige gute Wanderpfade die zum Meer führen. Zwischen den Büschen findet dort ein reges Treffen von Insekten jeder Art statt. Einige dieser Insekten erwiesen sich als recht „stechfreudig”. Das mussten wir dann am eigenen Körper erfahren. Die Pfade zum Meer sind teilweise sehr schmal und abenteuerlich, so dass es nicht möglich ist, nebeneinander zu gehen.
Dann endlich. Wir sahen das Meer. Von unserem Standpunkt aus, bot sich uns ein einmaliger Ausblick auf die Wildheit und Natur diesen Teils der Küste. Es war schon phantastisch. Doch es gab noch etwas anderes, ungewöhnliches, auf unserem Weg zu sehen. Bei unserer kleinen Entdeckungsreise stießen wir auf seltsame Skulpturen, die dort irgendwann einmal aus dem Felsen herausgearbeitet worden waren.
Der Abbe Fouré
Es ist die Geschichte des Gemeindepfarrers von Rotheneuf. Er wurde 1839 geboren und starb 1910. Mit 30 Jahren hatte er einen Schlaganfall. Von da an war er einseitig gelähmt und konnte sein Amt nicht mehr ausüben. Er haderte nicht mit seinem Schicksal, sondern zog sich von der Zivilisation zurück, an die Stelle der Küste, dort wo sich heute diese Skulpturen befinden. An diesem Ort lebte er fortan allein und abgeschieden als Einsiedler. Die nächsten 25 Jahre bis zu seinem Tod 1910, arbeitete als er Bildhauer, Schnitzer und Maler dort in seiner Einsiedelei.
Die Menschen im Ort respektierten und achteten ihn, aber auch die Art und Weise zu leben. Häufig beauftragten sie ihn mit handwerklichen Arbeiten oder unterstützten ihn mit alltäglich Dingen. Nach seinem Tod sorgten sie dafür, dass seine Kunstwerke nicht verloren gehen. Heute gehört dieser Ort mit zum Naturschutzgebiet von Rotheneuf.
Wir fanden diese Skulpturen sehr seltsam und bizarr. Zum Teil schon furchteinflößend. Ich habe eine Menge Fotos gemacht und mich im Nachherein über diesen Abbe Adolphe Julien Fouré, der diese Figuren dort aus dem harten Fels gemeißelt hatte, informiert.
Was war die Botschaft des Abbé Fouré?
Alle Motive handeln von den von Menschen geschaffenen Mythen und Dämonen. Ob christlicher oder heidnischer Natur. Er teilte dabei seine Skulpturen in Themengruppen ein. Immer ausgehend von seinem eigenen christlichen Standpunkt und seinem Glauben.
Themengruppe: Das Paradies
Themengruppe: Die Hölle
Themengruppe: Der Todessprung
Über 300 Reliefs und Skulpturen hat der Abbé Fouré im Laufe von 25 Jahren aus dem harten Granit geschlagen und sich damit unsterblich gemacht. Seine Gedanken und Einstellungen und auch seine Ängste wurden für immer in diesen Steinen verewigt.
Eine Wanderung mit unseren Hunden
Am Nachmittag machten wir uns auf den Weg zurück zum Wohnmobil, wo unsere zwei Hunde schon sehnsüchtig auf uns warteten. Nun waren sie an der Reihe. Also Leinen raus und wieder Richtung Felsenküste. Hier suchten wir uns einen anderen Weg, der es ermöglichte, die Hunde auch mal ohne Leine laufen zu lassen.
So ging ein wunderschöner Tag mit sehr schönen Eindrücken und Erlebnissen zu Ende. Für den nächsten Tag planten wir eine Radtour nach Saint Malo.