Wohnmobil Reiseblog. Touren 2019
2019. Schlössertour an die Loire
Fahrrad-Touren
Ankunft am Schloss Chaumont-sur-Loire
19. Juni 2019. Am frühen Vormittag machten wir uns auf den Weg und verließen den Wohnmobilstellplatz in Gurgy. Wieder einmal benutzen wir die Landstraße. Aber an diesem Tag lief es nicht so richtig rund. Wir haben zwar ein TomTom Go extra für LKWs, aber was hilft es, wenn eine Straße wegen Bauarbeiten auftaucht und diese Umleitung uns dann über eine Straße schickt, die gerade so breit ist, dass man im Begegnungsverkehr die Fahrbahn verlassen muss. Zu allem Überfluss führte uns die Umleitung wieder zum Ausgangspunkt zurück. Dieses Problem und das Problem, dass wir wegen einigen Brücken, die für Fahrzeuge über 3.5 t gesperrt sind, unnötige Umwege fahren mussten, führte am Ende dazu, dass wir verhältnismäßig spät unser Tagesziel erreichten.
Auf dem Weg nach Chaumont-sur-Loire fiel uns ein Campingplatz auf, der sich direkt am Ufer der Loire befindet. Wir beschlossen den Platz anzufahren. Es waren noch einige Plätze frei. Wir konnten auswählen wo und wie wir stehen wollten und auch wie lange.
Das Schloss Chaumont-sur-Loire
Einige Informationen über das Schloss Schloss Chaumont-sur-Loire
Das Schloss Chaumont-sur-Loire wurde um das Jahr 1000 von dem Grafen von Blois Odo I gebaut. Im Mittelalter bis zur Renaissance wechselten die Besitzer häufig. So hatte Odo I als Eigentümer nicht viel Zeit, die er dort verbringen konnte, denn schon bald wurde der normannischer Ritter Gelduin der neue Besitzer.
Die vollkommene Zerstörung des Schlosses
Auf Befehl Ludwig XI wurde das Schloss Chaumont-sur-Loire 1465 niedergebrannt um den Besitzer Pierre l d’Amboise zu bestrafen. Diese hatte eine Liga aus Adeligen gegründet um den König zu stürzen. Nachdem sich Pierre l d’Amboise die Gunst des Königs wieder zurückerobert hatte, ließ er das Schloss wieder aufbauen. Mit seinen Nachfahren Charles l, Charles ll und dem Kardinal Georges d’Amboise erlebten die Familie dort ihre Blütezeit.
Der Besitz von Katharina von Medici
1550 ging das Scloss Chaumont-sur-Loire in den Besitz von Katharina von Medici, der Ehefrau von Heinrich II über. Es gestaltete sich als eine gute Kapitalanlage, da der Schlossherr die Schifffahrtsgebühren für diesen Teil der Loire einstrich.
Nach einem tödlichen Turnierunfall des Königs wurde Katharina von Medeci Alleinherrscherin und zwang Diane de Poitiers zur Rückgabe des Schlosses Chenonceau.
1750 wurde das Schloss Chaumont-sur-Loire von dem reichen Kaufmann Jaques-Donatien Le Ray erworben.
1833 kaufte der Graf von Aramon das Schloss und schuf den heutigen Park. Nach dem Tod des Grafen versuchte die Witwe mit finanzieller Hilfe durch ihren neuen Ehemann, dem erfolgreichen französischen Schriftsteller Vicomte Joseph-Alexis Walsh, das inzwischen unter Denkmalschutz stehende Schloss aufwendig zu restaurieren.
Der erneute Verkauf des Schlosses
Aber am Ende gelang es ihr auch nicht mit dem Vermögen ihres Gatten und so wurde das Schloss 1875 erneut verkauft. Die neue Besitzerin war die erst 17 jährige Marie-Charlotte-Constance Say. Sie war Erbin der Zuckerraffenerien Say und galt als sehr vermögend. Sie heiratet den Prinzen Henri-Amedee de Broglie.
Beide lebten einen hochanspruchsvollen Lebensstil. Teure Umbauten des Schlosses und rauschende Empfänge zehrten an ihrem Vermögen. Wer Vermögen besaß und dazu auch noch von Adel war, ging hier ein und aus. Sie verfügten über kein gutes Händchen was den Erhalt und die Vermehrung des Vermögens betraf. Bis 1903 verlor die Familie 2/3 des geerbten Vermögens.
Das Ende einer Dynastie
Der Börsencrash von 1929 gab der Familie endgültig den Rest. Das ehemals große Vermögen existierte nicht mehr. Wohl mehr aus Eitelkeit heiratete die 73 Jährige am Ende einen 42 jährigen Adligen und durfte sich fortan Prinzessin nennen. Da aber kein Kapital mehr vorhanden war, außer einem Adelstitel, begann sie, die sich noch in ihrem Besitz befindlichen Ländereien zu verkaufen.
Die Enteignung
Auch kostbare Kunstgegenstände aus dem Schloss Chaumont-sur-Loire wurden zu Geld gemacht. 1937 zog die französische Regierung die Notbremse und enteignete die Prinzessin. Damit gehörte das Schloss dem französischen Staat. Fortan lebte die Prinzessin bis zu ihrem Tod 1943 in einer kleinen Wohnung in Paris. Sie starb im Alter von 86 Jahren und war am Ende ihres anspruchsvollen Lebens vollkommen mittellos.
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