Reiseblog. Touren 2010
Die Hochzeitsreise
Fahrrad-Touren
Seehof auf Rügen vor der Insel Hiddensee
Von Granitz ging es, mit kleinen Aufenthalten in Bergen und Altenkirchen (Rügen), weiter nach Seehof. Bergen ist der Hauptort und Verwaltungssitz der Insel Rügen und auch der größte vom Bundesland Mecklenburg Vorpommern. Die Plattenbauten erinnern an die DDR-Zeit. Seehof ist ein kleines Dorf, in der Nähe von Schaprode.
Der Wohnmobilstellplatz mit anschließendem Campingplatz liegt etwas außerhalb, direkt an der Ostsee. Um dort hin zu gelangen, waren wir, da die eigentliche Straße dorthin wegen Bauarbeiten geschlossen war, gezwungen ca. drei km über einen holprigen Matschweg an der Ostsee entlang zu fahren. Aber dort angekommen, fanden wir einen Wohnmobilstellplatz vor, dessen Lage nicht schöner sein konnte.
Von unserem Stellplatz auf Rügen, der sich sofort am Ufer der Ostsee befindet, konnten wir bis zur Insel Hiddensee hinüber schauen. Am Abend saßen wir vor unserem Wohnmobil und schauten direkt auf diese Insel, wo gerade die Sonne unterging. Vor unserem Stellplatz befand sich ein Teich in dem sich einige Frösche befanden. Die Quakten bis in die Nacht. Außer einigen Vögeln und dem Platschen des Wassers war sonst nichts zu hören. So wurde es langsam Nacht auf Rügen.
Mit dem Fahrrad nach Schaprode
Mai 2010. Am nächsten Morgen stand ein Fahrradausflug auf dem Programm. Es war ein Samstag und unser Ziel war der Ort Schaprode, der sich nur 4,5 km von Seehof entfernt befindet. Unser Plan war, dass wir uns diesen Ort einmal ansehen und diesen Ausflug dazu nutzen um uns in dem einzigen Lebensmittelgeschäft mit Lebensmittel für das Wochenende zu versorgen. Doch welche Überraschung. Es war ja Samstagmittag und das Lebensmittelgeschäft hatte schon geschlossen. Wir wussten nicht, dass daß das noch irgendwo in Deutschland üblich ist.
So standen wir nun dort vor einem geschlossenen Laden. Es gab auch keine Alternative in diesem Ort. Also waren wir auf das angewiesen, was wir noch an Verpflegung und Resten im Kühlschrank hatten. Die Auswahl war bescheiden. Aus diesem Vorfall lernten wir, dass wir dafür sorgen, dass wir immer eine Art “Notverpflegung” dabei haben.
Schwerin, die Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern
23.Mai 2010. Wir verbrachten zwei sehr erholsame Tage in Seehof auf dem Wohnmobilstellplatz. Aber es wurde Zeit die Insel zu verlassen und weiter zu fahren. Als nächstes Ziel hatten wir uns die Stadt Schwerin ausgesucht. Unser Stellplatz befand sich am Yachthafen von Schwerin. Er ist sehr beengt und einige PKW Fahrer benutzen diesen Stellplatz dann auch noch als Parkplatz. Auch hier, wie in Greven, werden die sanitären Anlagen auch von den Besuchern des Yachthafens benutzt.
Der Wohnmobilstellplatz von Schwerin
Nach einer Besichtigung der Toiletten und der Duschen haben wir auf die Benutzung verzichtet. Entgegen des ADAC Führers gibt es am Platz weder Wasser noch Entsorgung. Die Wohnmobiltoilette sollte in der Toilette der sanitären Anlagen entleert werden und Grauwasser über einem Kanaldeckel in der Zufahrt zum Yachthafen.
Allerdings, die Lage des Platzes war sehr schön mit direktem Blick auf den Hafen. Da unser Frischwassertank voll und der Grauwassertank leer war, störten die kleinen Mankos mit der Entsorgung nicht wirklich, denn als Wohnmobilfahrer ist man ja mehr oder weniger autark.
Das Schweriner Schloss
Wer in Schwerin ist, sollte einen Besuch des Schlosses nicht versäumen. Schwerin ist die Landeshauptstadt von Mecklenburg Vorpommern und der Landtag befindet sich im Schloß. Die Obotriten bauten an diesem Ort um 700 eine Burg. Aber mehr dazu bei Wikipedia. Eine lange, große und interessante Geschichte.
Was hat ein Schloss an der Loire gemeinsam mit dem Schweriner Schloss?
Für das wunderschöne Schweriner Schloss gibt es ein französisches Schloss, welches sich an der Loire befindet, als Vorlage. Es ist das Schloss Chambord. Dieses gilt als das auffälligste und auch als das schönste Schloss an der Loire. Wer es einmal gesehen hat wird überwältigt sein.
Magdeburg
24.Mai 2010. Weiterfahrt nach Magdeburg. Magdeburg ist die Landeshauptstadt von Sachsen Anhalt. Diese Stadt ist eine geschichtsträchtige Stadt die zum ersten mal im 9. Jahrhundert erwähnt wurde.
Magdeburg und der Künstler Friedensreich Hundertwasser
Neben vieler alter Architektur wie dem Magdeburger Dom, sollte der Besucher auf jeden Fall die „Grüne Zitadelle“ besichtigen. Dieses aussergewöhnliche Gebäude wurde von Friedensreich Hundertwasser entworfen und wurde 2005 fertiggestellt. Das Gebäude hat uns sehr beeindruckt.
Der Wohnmobilstellplatz in Magdeburg
Etwas ausserhalb von Magdeburg fanden wir einen Wohnmobilstellplatz. Ein schöner gemütlicher Wohnmobilstellplatz direkt an der Elbe. Er befindet sich auf dem Gelände eines Yachthafens. Geführt wird er von einem netten, freundlichen Herrn der auch die kleine Werft auf dem Gelände betreibt. Die sanitären Anlagen befinden sich in einem Container, sind nicht schön aber sauber.
Magdeburg. Die Geschichte über die Sinnlosigkeit des Krieges
1618, also 99 Jahre, nach dem Martin Luther seine 95 Thesen in Wittenberg an das Portal der Schlosskirche schlug, mündete die anfängliche Toleranz der katholischen Kirche (Cuius regio, eius religio) in eine Gegenreformation (Prager Fenstersturz) und diese am Ende in den „Dreißigjährigen Krieg“ der bis 1648 dauern sollte. Dieser Krieg und die Pest (1628) rafften in Europa ca 25.000.000 Menschen hin. Das waren ca 2/3 der Bevölkerung in Europa.
Die Belagerung von Magdeburg
Magdeburg spielte hier eine traurige und tragische Rolle. 1631 belagerten 32.000 katholische Söldner Magdeburg. Es waren 30.000 Menschen in Magdeburg eingeschlossen. Die Söldner waren hoch motiviert. Da die katholische Kirche kein Geld hatte um einen solchen Krieg zu führen, wurden die besetzten Gebiete kurzerhand zur Plünderung frei gegeben.
Am 20. Mai wurde Magdeburg erstürmt
Am Ende lebten 20.000 Magdeburger Bürger nicht mehr. Die Bewohner, die Glück hatten starben sofort. Die, die weniger Glück hatten, wurden gefoltert, gequält, vergewaltigt und dann getötet. Die kein Glück hatten, überlebten. Eine langwierige Friedenskonferenz führte 1648 zum Ende dieser Schlachterei. (Bemerkung: Das Wort /Schlacht wird von dem Begriff Schlachterei abgeleitet.)
Magdeburg wurde bis ins 20. Jahrhundert zum Synonym der Grausamkeit und führte zu einem Umdenken über die Sinnlosigkeit des Krieges.