Wohnmobil Reiseblog. Touren 2019
Städtetour 2019. Einmal Bremen und zurück.
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Ankunft in Gifhorn
Gifhorn. Wohnmobilstellplatz an der Allerwelle
5. Bis 6. August. 2019. Schweren Herzens verließen wir Münster. Diese Stadt hatte uns sehr gut gefallen. Wir werden sicher noch einmal wiederkommen.
Unser neues Ziel war Gifhorn. Von Münster bis dorthin sind es ca. 260 km. So erreichten wir den Ort am späten Vormittag. Unser Promobil App zeigte uns einen Wohnmobilstellplatz in der Nähe der Aller, den wir dann auch anfuhren.
Das Städtchen Gifhorn
Das Einchecken am Automaten ist zwar etwas kompliziert aber nach zwei Versuchen hatten wir unsern Bon und konnten auf den Platz fahren. Wir parkten ein, aßen etwas zu Mittag und machten uns mit unseren Hunden auf den Weg um die Umgebung zu erkunden.
Hinter dem Stellplatz befindet sich ein Weg. Folgt man Diesem, so gelangt der Besucher in einen weitläufigen Park. Vorbei an einem See führt dieser Weg einmal zum Schloss von Gifhorn auf der einen Seite und auf anderen Seite zu einem Freilichtmuseum. Von Weitem konnten wir eine ein Gebäude der “Russisch Orthodoxen Kirche” sehen. Wir beschlossen ein paar Tage in Gifhorn zu bleiben um uns unter Anderem auch dieses Freilichtmuseum und die Heide anzusehen.
Das Mühlenmuseum von Gifhorn
6. August 2019. Nach einer mehr oder weniger ruhigen Nacht, es kamen noch einige Wohnwagen an, und mit dem obligatorischen Spaziergang mit den Hunden, machten wir uns auf den Weg zum Mühlenmuseum. Aber lassen wir hier die Bilder für sich sprechen.
Ein unerfreulicher Platzverweis
6. August 2019. Gegen 16°° Uhr kamen wir zurück. Wir wollten gerade zu Mittag essen, als plötzlich Jemand an unsere Wohnmobiltüre klopfte. Dort stand ein Mann der sich als Mitarbeiter der Gemeinde zu erkennen gab. In gebrochenem Deutsch erklärte er uns sehr unfreundlich , dass wir hier nicht übernachten dürfen. Auf die Frage nach dem Warum, erklärte er uns, weil wir einen Anhänger dabei hätten.
Zur Erklärung, wir führen einen Motorradanhänger mit. 2.5m lang und ca. 1.5m breit. In der Regel hängen wir ihn ab und stellen in quer hinter dem Mobil ab.
Bis dahin hatte sich noch nie Jemand daran gestört. Ich machte dem Herrn den Vorschlag den Anhänger auf den öffentlichen Parkplatz vor dem Wohnmobilstellplatz abzustellen. Das lehnte er ab. Meine Frage, was mit der Platzmiete passiert, die wir gerade eben entrichtet hatten bekamen wir keine Antwort. Er ließ uns einfach stehen. Es gab keine andere Option ausser abzureisen.
Wir kamen uns vor wie Zigeuner
Aber auch unser Nachbar, der ebenfalls einen Motorradanhänger dabei hatte, wurde aufgefordert den Platz zu verlassen. Er weigerte sich. Um weiteren Ärger zu vermeiden packten wir Alles schnell zusammen und verließen mit einer Menge Wut im Bauch den Wohnmobilstellplatz. Der Mitarbeiter blieb auf dem Platz um sicher zu gehen, dass wir auch wirklich den Platz verlassen.
So etwas ist uns in Europa noch nirgendwo passiert, und wir sind in den letzten 15 Jahren schon weit herumgekommen.
Geht doch
Nachtrag: Unsere Schriftwechsel 2020 mit dem Geschäftsführer der Gemeinde Gifhorn
Später, nach einigen Monaten, die wir in Spanien verbrachten, hatten wir uns mit dem Geschäftsführer der Gemeinde Gifhorn in Verbindung gesetzt und ihm den Vorgang geschildert. Er entschuldigte sich für das Verhalten des Mitarbeiters, stellte aber klar, dass Anhänger auf dem Platz nicht erlaubt sind. Er gab uns einige Adressen von Campingplätzen in der Nähe von Gifhorn. Ganz glücklich sind wir mit dieser Antwort nicht. Es bleibt ein leichter bitterer Nachgeschmack.
Nachtrag 2023: Unser erneuter Besuch in Gifhorn
Obwohl wir den Wohnmobilstellplatz in Gifhorn nicht mehr besuchen wollten, hatten wir 2023 mit diesen Vorsatz gebrochen. Wir hatten allerdings keinen Anhänger dabei. Dieses Mal führten wir nur zwei E-Bikes mit und Diese passen in unsere Heckgarage. Wir erlebten ein paar wunderbare Tage in Gifhorn auf dem besagten Wohnmobilstellplatz.
Zwischenstopp im Naturpark Lüneburger Heide
6. bis 8. August 2019. Nachdem wir Gifhorn verlassen hatten, machten wir uns auf den Weg nach Schneverdingen. Vor Schneverdingen legten wir einen Zwischenstopp im Naturpark Lüneburger Heide ein.
Mehr über diesen Naturpark
Dieser Naturpark erstreckt sich von Buchholz in der Nordheide im Norden, Soltau im Süden, Schneverdingen im Westen und Lüneburg im Osten.
Jungsteinzeit: Die Entstehung der Heide
Die Lüneburger Heide gilt als eine der wenigen durchgehenden Heidelandschaften in Europa. Vielerorts sind diese Art von Heide – Landschaften schon verschwunden. Ursprünglich bestand diese Gegend in der Jungsteinzeit aus Wäldern, deren Bäume auf sandigen Boden vergeblich Halt suchten. Zum Teil fielen sie bei Stürmen einfach um, oder sie wurden als Brenn- und Baumaterial der ersten Siedler verwand.
Die Besiedelung
Das Wild und das Vieh der Siedler fraßen die verbliebene karge Vegetation einfach weg. Den Böden blieb keine Zeit mehr sich zu regenerieren. Am Ende setzte sich das anspruchslose Heidekraut (Besenheide) durch. Tief treibt dieses Kraut ihre Wurzeln in den Boden und durchdringt dabei die sandigen Oberschichten bis zu den feuchten unteren Erdschichten. Das Blühen des Heidekrauts findet in der Regel zwischen August und September statt.
Die Heide
Neben den riesigen mit Heidekraut bedeckten Flächen findet der Besucher auch riesige Felder mit Sonnenblumen in der Heide. Diese sind nicht nur schön, sondern auch zweckmäßig, da sie viele Insekten anziehen, die wiederum zur Bestäubung des Heidekrauts benötigt werden. So schließt sich der Kreis.
Heidschnucken
Vereinzelt begegnen dem Wanderer durch den Naturpark „Heidschnucken“. Diese für die Lüneburger Heide typische Schafsrasse, ist hier sehr verbreitet. Die Rasse gehört zu den gefährdeten Hausrassen und unterliegen streng festgelegten Züchtungsbedingungen.
Neben den Flächen, auf denen das Heidekraut wächst, gibt es ebenfalls einige Bereiche in dem Naturschutzgebiet, die bewaldet sind. Bevorzugt wachsen hier Buchen und Kiefern.
Schneverdingen. Eine schöne Zeit
6. Bis 7. August 2019. Hier steuerten wir den Wohnmobilstellplatz am Quellenbad an. Zu unserer Überraschung, der Platz ist kostenlos. Wir verbrachten dort zwei erholsame Tage, machten verschiedene Ausflüge zu Fuß mit den Hunden, mit den Fahrrädern und dem Motorrad rund um Schneverdingen.
Schneverdingen. Stellplatz am Quellenbach
Walsrode und ein Ausflug nach Visselhövede
7. bis 8. August 2019. Am Morgen verließen wir den Wohnmobilstellplatz in Schneverdingen und machte uns auf den Weg zum Vogelpark in Walsrode. Dort befindet sich auch der Stellplatz des Ortes. Aber es war sehr ernüchternd. Der Stellplatz an sich hat fast alles was der Gast braucht. Eines ist er sicher nicht. Ruhig. Menschentrauben rennen hier hin und her. Autos auf Parkplatzsuche, Reisebusse aus denen Massen von Besuchern aussteigen. Nein, Danke. Wir verzichteten auch gerne auf den Besuch im Park und fuhren weiter.
Walsrode. Wohnmobilstellplatz Landbäckerei Meyer
Unterwegs fanden wir kurz vor dem Ort Walsrode einen sehr ruhigen Wohnmobilstellplatz, der zu einer Bäckerei gehört. Außer uns standen dort noch zwei weitere Mobile. Es wurde ein sehr gemütlicher Abend. Wir saßen noch lange draußen auf der kleinen Veranda mit den anderen Gästen zusammen.
Visselhövede. Hildes „back to the rools.“
8. August 2019. Am frühen Morgen, nach dem „Hundegassi“ und einem guten Frühstück machten wir uns mit dem Motorrad auf den Weg nach Visselhövede. Dieser Ort war der Geburtsort von Hildes Mutter.
In diesem Ort wurde Hildes Mutter geboren
Hier wohnten auch viele Verwandte von ihr. Wir parkten das Motorrad, verstauten Helme und Motorradjacken in den Koffern, und starteten unsere Tour durch den Ort. Hilde konnte sich an vieles aus ihrer Kindheit erinnern. Sie wusste noch wo einmal ihre Tante wohnte, wo sich das Elternhaus der Mutter befunden hatte.
Der kleine Park
Der kleine Park, den es immer noch gab, in dem sie als Kind oft zum Spielen war. Aber der restliche Ort hatte sich so stark verändert, dass es ihr schwer fiel sich zu orientieren. Immerhin ist es fast ein halbes Jahrhundert her, dass sie das letzte mal dort war.
Am frühen Nachmittag verließen wir den Visselhövede wieder und fuhren zurück zum Wohnmobilstellplatz, packten Alles zusammen, luden das Motorrad auf den Anhänger und verließen den Platz. Wir planten bis nach Buchholz im Westerwald durchzufahren. Aber es kam anders.