Reiseblog. Touren 2021 / 22
Überwintern in Spanien 2021 / 22
Motorradtouren
Fahrrad-Touren
Die Entscheidung diese Tour zu beenden
Es war eine sehr schwere Entscheidung
Nachdem wir El Ejido verlassen hatten, stand die Frage im Raum, in welche Richtung sollten wir nun unsere Reise weiter fortsetzen. Richtung Portugal oder Richtung Buchholz. Aber der Glaube, dass es in Portugal besser sein sollte als in El Ejido, schwand nachdem wir sahen, welche Leute von dort aus zu uns auf den Platz kamen, oder wer von denen weiter nach Portugal wollte. Schweren Herzens beschlossen wir uns für die Rückfahrt und damit für das Ende der Reise.
Später sollte sich herausstellen, das dies die einzig richtige Entscheidung war. Einige der begehrten Freisteherplätze wurden von der Polizei geräumt. Die Akzeptanz der Bevölkerung hatte einen Riss erhalten. Damit stand das vorzeitige Ende einer fragwürdigen Tour nach Spanien fest.
Abschied.
Wir verabschiedeten uns schweren Herzens von einigen Menschen dort auf dem Platz. Nur Peter war nicht da. Wie wir später von Peter selber erfuhren, hatte er einen Unfall mit seinem E-Scooter und lag zu dieser Zeit im Krankenhaus von El Ejido.
Wieder in Cartagena
Wohnmobilstellplatz Area Autocaravanas Cartagena in Cartagena
Unser nächstes Ziel auf dieser Reise. Der Wohnmobilstellplatz Area CARAVANAS34 in Cartagena. Die Inhaberin Theresa freute sich uns wieder zu sehen. Wir wählten den Platz 34, den wir auch bei unserem letzten Besuch gebucht hatten. Bei diesem Platz handelt es sich um einen Eckplatz mit eigenem Wasseranschluss und Grauwasserablauf. Wir wollten vier Wochen dort bleiben. Wir handelten dafür einen speziellen Preis aus.
Wir waren so froh diesen Platz zu haben. Da unser Motorrad einen undichten Stoßdämpfer hatte, erklärte sich ihr Bruder bereit das Motorrad zu reparieren. Alles war perfekt. Wir fühlten uns sehr wohl. So vergingen die Tage. Morgens saßen wir draußen vor dem Wohnmobil in der Sonne. Am Nachmittag unternahmen wir kleine Ausflüge mit unseren Hunden oder fuhren mit dem Fahrrad zum einkaufen in den Ort. Es folgten einige Motorradtouren.
Alles schien perfekt zu sein, aber es war ein Trugschluss.
Wir sind seit 2009 nun mit dem Wohnmobil auf Tour. Wir haben den Süden, den Norden und den Westen Europas bereist. Aber über alle diese Jahre hatten wir so etwas wie auf dieser Tour noch nicht erlebt.
Zwei Vorfälle mit Folgen
1. Probleme mit freilaufenden Hunden auf dem Platz
Speziell auf diesem Wohnmobilstellplatz gab es nicht angeleinte Hunde. Es gab sogar Wohnmobilisten, die hatten ihre freilaufenden Katzen dabei.
Der erster Vorfall
Eines Tages lief einer der freilaufenden Hunde auf unseren Platz. Zu erwähnen sei hier, dass wir extra einen Eckplatz gewählt hatten, damit wir dort etwas abgeschottet waren. Dabei waren unsere Hunde auch immer ordnungsgemäß angeleint. Unsere Hunde fühlten sich durch das energische Eindringen in ihren Bereich bedroht und verjagten den Eindringling. Dabei zog sich dieser Hund eine kleine „Bisswunde“ zu.
Da dieser Vorfall sehr schnell ablief, bekamen wir von Diesem kaum etwas mit, außer, dass unsere Hunde bellten und ein anderer Hund sich auf unserem Platz befand. Es dauerte nicht lange bis wohl die französisch sprechenden Eigentümerin des anderen Hundes diesen Vorfall bei Theresa meldete. Angeblich musste die Bisswunde genäht werden. Theresa (und nicht die Besitzer des Hundes) hatte die Verletzung (es war nur Eine, kaum Sichtbar) fotografiert und zeigte sie mir. Auch denke ich, dass sie damit andeuten wollte, das wir für die Tierarztkosten aufkommen sollten.
Ich erklärte Theresa, dass wir nichts falsch gemacht hatten. Unsere Hunde waren ordnungsgemäß angeleint gewesen, wogegen der andere Hund frei über den Platz lief. Sie musste das akzeptieren. Ihr Platz, ihre Regeln.
Aber fortan waren wir gebrandmarkt. Schnell machte dieser Vorfall durch „Tratsch und Klatsch“ die Runde und wir galten ab diesem Moment als Außenseiter, wurden auch nicht mehr gegrüßt.
Es folgte ein zweiter Vorfall
Ein zweiter Vorfall auf dieser Tour, der die Grenze der Respekt- und Geschmacklosigkeit überschritt, spielte sich dann allerdings im Waschmaschinenraum ab. Hilde wollte waschen. Sie gab wie immer Theresa das Geld vorab und ging zum Waschraum. Als dann eine Waschmaschine frei war, ging es dann los. Einige andere Camper hatten an diesem Tag ebenfalls vor zu waschen.
Scheinbar ging es hier in der Reihenfolge nicht nach dem „Wer zuerst da ist, wäscht zuerst“. So hatte ein Mann, der nur einen Tag dort auf dem Platz verweilte und am nächsten Morgen weiterfahren wollte, Vorrang. Das galt auch für einen Vater, der mit Kleinkind dort war.
Da diesen Personen das Alles zu lange dauerte, beschwerten sie sich bei Theresa, die dann Hilde aufforderte, die nasse Wäsche aus dem Trockner zu entfernen. Hilde kam dieser Aufforderung nach. Am Ende mussten wir unsere nasse Wäsche draußen auf eine von uns eiligst errichteten Wäscheleine über Nacht aufhängen. Obwohl wir den Preis für den Trockner schon vorab bezahlt hatten, erhielten wir das Geld nicht mehr zurück.
Zwei negative und ärgerliche Vorfälle und eine Entscheidung
Für uns stand seit dieser Tour nun endgültig fest, diesen Platz zu verlassen und ihn in Zukunft zu meiden. Gerne wären wir am nächsten Tag abgereist. Leider konnten wir nicht weg, da unser Motorrad noch in Reparatur war. Am Abend des nächsten Tages kam es endlich repariert zurück. Noch an diesem Abend luden wir das Motorrad samt Fahrräder auf den Anhänger und machten uns für unsere Abreise am nächsten Morgen zurecht.
Am nächsten Morgen ging ich zu Theresa um die Platzmiete zu bezahlen. Sie war sehr betroffen dass wir abreisen wollten, hatten wir doch für den ganzen Monat Dezember gebucht. Ich legte ihr die Gründe dar. Das Schlimme aber war, Sie war sich keiner Schuld bewusst.
Wir waren nun zum vierten Mal auf diesem Platz und waren immer sehr zufrieden gewesen. Wir hatten bis zu diesem Vorfall auch vorgehabt gerne wieder zu kommen. Überall hatten wir diesen Platz hoch gelobt und weiter empfohlen.
Am Ende sind wir nicht mit Groll im Herzen abgereist, sondern waren traurig und menschlich sehr enttäuscht. Wir hätten uns gewünscht, die betroffenen Personen hätten ein offenes Gespräch mit uns gesucht.
Wir finden es sehr schade, dass es so gekommen ist. Wir wären gerne wiedergekommen. Ein paar wenige Worte im richtigen Augenblick hätten gereicht und es wäre nicht zu dieser Eskalation und unserer Entscheidung gekommen, abzureisen.
Von Cartagena nach Narbonne Plage
Am Morgen verließen wir Cartagena und machten uns auf den Weg nach Betera bei Valencia. Wir benutzen die Autobahn. Ein Teilstück der Autobahn ist Mautpflichtig. Wir kamen daher sehr gut voran und erreichten am Nachmittag den Wohnmobilstellplatz in der Nähe von Valencia.
Wohnmobilstellplatz Valencia Camper Park in Bétera
Als wir auf den Wohnmobilstellplatz kamen, waren wir sehr erfreut, dass noch einige Plätze frei waren. Auch der Platz, den wir schon auf unseren vorherigen Touren belegt hatten.
Jedoch unser Pechsträhne schien nicht abzureißen. Als ich uns anmelden wollte, sagte uns die freundliche Dame an der Rezeption, dass alle Plätze reserviert sind. Wir waren schon sehr enttäuscht. Unsere Stimmung hatte seinen Tiefpunkt erreicht.
Auf der Suche nach einem Wohnmobilstellplatz
Nachdem wir in dem kleinen Wäldchen in der Nähe des Platzes mit den Hunden „Gassi“ gegangen waren, setzten wir unsere Tour weiter fort. Als Ziel hatten wir uns den Ort Creixell bei Tarragona ausgesucht. Es wurde langsam Dunkel. So erreichten wir den Wohnmobilstellplatz am späten Abend und mussten feststellen dass, und was auch zu erwarten war, dieser Platz schon geschlossen war.
Eine Nacht auf einem öffentlichen Parkplatz
So verbrachten wir auf dieser Tour gezwungenermaßen die Nacht auf dem Parkplatz in der Nähe des Strands als Freisteher. Es war eine sehr ruhige und schöne Nacht. Von weitem hörten wir nur das Rollen der Brandung. Nach dieser Irrfahrt waren wir froh, als wir endlich im Bett lagen und einschliefen. Am Morgen wurden wir durch den Zug, der von Barcelona oder auch dorthin fuhr geweckt. Dann wieder Stille. Das erste was wir sahen, war wie die Sonne, die gerade aufging. Langsam erwachte die Natur. Wir waren sehr glücklich an diesem Ort zu sein. Es war so wie früher, bevor wir nach Südspanien fuhren.
Wohnmobilstellplatz Area 340 in Roda de Berà
Am Morgen schauten wir uns den Campingplatz an, der sich unterhalb des Wohnmobilstellplatzes befindet und inzwischen den gleichen Besitzer hat wie der Wohnmobilstellplatz. Da sich dort direkt die Bahntrasse des Zugs von und nach Barcelona befindet, beschlossen wir doch wieder den Wohnmobilstellplatz zu nutzen. Erfreulicherweise waren dort noch einige Plätze frei.
Ein paar wunderschöne Tage in Creixel bei Tarragona
Wir verbrachten zwei entspannende Tage auf dem Platz. Hier war Alles so wie bei bei unserem letzten Besuch. Obwohl der Platz gut besucht war, empfanden wir es als sehr erholsam dort zu sein. Es war halt wie immer. Die Tage verbrachten wir mit Entspannen und abhängen. Mit langen Wanderungen mit den Hunden. Mit kleinen Ausflügen an den Strand. Diese Tage taten uns nach all dem Ärger richtig gut. Und vor allen Dingen das und angenehmes Klima auf dem Stellplatz.
Von Tarragona nach Narbonne Plage
Wohnmobilstellplatz in Narbonne Plage
Nach einer wohltuenden Erholungsphase in Creixell setzten wir unsere Tour weiter fort. Am Abend erreichten wir den Wohnmobilstellplatz in Narbonne Plage. Es war inzwischen sehr kalt geworden.
Über das französische Zentralmassiv nach Autun
Wir verbrachten nur eine Nacht auf dem Wohnmobilstellplatz in Narbonne Plage. Über die A75, die uns über das französische Zentralmassiv brachte, ging unsere Rückreise weiter Richtung Heimat. Auf den Höhen des Zentralmassivs fielen schon dicke Schneeflocken. Gut dass der Schnee nicht liegen blieb.
Wohnmobilstellplatz Autun am See
Wir erreichten irgendwann am Nachmittag bei schönstem Sonnenschein den Ort Autun, und damit einen unserer Lieblingsplätze in Frankreich. Bei dem Wohnmobilstellplatz handelt es sich eigentlich nur um ein paar reservierte Parkplätze ohne “Alles” auf einem Touristenparkplatz für PKWs. Er befindet sich direkt an einem sehr schönen See in der Nähe des Militärfriedhofs.
Eine Wanderung um den See Plan d’Eau du Vallon
Von diesem Stellplatz schaut man direkt auf diesen See. Am späten Nachmittag machten wir uns mit den Hunden auf den Weg und umrundeten diesen See. Es war zwar schon recht kalt, aber doch wurde es eine sehr schöne Wanderung. Es tat uns nach den Wirrungen und Irrungen der letzten Zeit gut, dieses Wohlgefühl für diese Art des Reisens wiedergefunden zu haben.
Am nächsten Morgen schneite es dicke nasse Flocken, die Gottseidank nicht liegen blieben. Es wurde allerhöchste Zeit weiter zu fahren. Mit Wehmut verließen wir den Ort.
Über Dijon nach Jaligny-sur-Bresbe
Verschneite Straßen
Die Fahrt zu unserem nächsten Ziel nahm viel Zeit in Anspruch. Von Autun führte uns unser Weg erstmal bergauf. Das führte dazu, dass dort schon Schnee auf den Straßen liegen blieb, was eine vorsichtige Fahrweise erforderte. Gut dass wir Allwetterreifen auf unserem Wohnmobil montiert haben.
Zu allem Überfluss hatten wir irgendwann auch noch einen Schlepper mit zwei riesigen Baumstämmen vor uns, der maximal 20 km/h fuhr. Da die Straßen so eng und an den Rändern schneebedeckt waren, war an ein Überholen nicht zu denken. Erst als wir auf eine mehrspurige Straße wechselten, konnten wir ihn überholen. Das nahm natürlich viel Zeit in Anspruch.
Dijon
Bis Dijon ging es gut voran. Da der Tunnel vor Dijon aus irgendwelchen Gründen gesperrt war, mussten wir den Weg durch die Stadt nehmen. Da auch noch das TomTom Go (er fand seltsamer Weise keinen Satelliten) einen Ausfall hatte, waren wir auf das normale Navi angewiesen, was dazu führte, das es uns über Straße schicken wollte, wo wir mit unserem Wohnmobil schlecht durch gekommen wären.
Endlich in Jaligny-sur-Bresbe
Erst als das TomTom Go wieder lief ging es wieder zügig voran und so erreichten wir bei Einbruch der Dunkelheit den Ort Jaligny-sur-Bresbe. Es standen nur zwei Wohnmobile dort. Und es war bitter kalt. Für diesen Tag reichte es. Wir schauten noch etwas fern, tranken ein Glas Wein und gingen dann total erschöpft schlafen.
Aire Municipale – Wohnmobilstellplatz in Jaligny-sur-Besbre
Wieder zurück in Trier. Wieder zurück in Deutschland
Am nächsten Morgen schien die Sonne. Es kündigte sich ein schöner Tag an. Aber zuerst einen Spaziergang mit den Hunden zur alten Mühle des Ortes. Nach dem Frühstück ging es weiter. Unser nächstes Ziel. Der Wohnmobilstellplatz in Trier.
Wohnmobilstellplatz Reisemobilpark Treviris in Trier
Es war spät am Abend als wir den Platz erreichten. Schnell hatten wir uns eingerichtet und es dabei vermieden Lärm zu machen um unsere Nachbarn nicht zu stören. So ging es anstrengender Tag zu Ende. Wehmut und Traurigkeit kam auf. Noch nie hatten wir eine Tour unternommen, an deren Ende wir froh waren wieder zu Hause zu sein.
Am nächsten Tag, gegen Mittag erreichten wir Buchholz und damit endete auch diese Tour.
Wo soll unsere nächste Tour hingehen? Wie wird sich Corona auf unsere nächste Tour auswirken? Wie kommen wir in Zukunft mit den neuen Sitten und Unsitten der neuen Wohnmobilisten zurecht? Was wir von dieser Tour mitnehmen ist, dass wir nicht dafür geboren sind, viele Wochen an einem Ort zu verbringen. Diese Tour hat uns gezeigt was uns wirklich wichtig ist.
Ein Tour, die uns zu lange an einen Ort bindet ist nicht die Art von Tour die wir bevorzugen.
Wo soll unsere nächste Tour hingehen? Wir werden nur noch dorthin fahren, wo es wirklich schön ist.